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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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H | Hein1244 werden. Damit wurde insbesondere M. H. beauftragt, und sie bereitete sich entsprechend vor. So wurde sie vorab „von den Herren des Museums im Präpariren zoologischer Objecte unterwiesen“, wie Hein 1902 in seinem Bericht an die Akademie der Wissenschaften notiert (AÖAW, Sprachenkommission Ad 985/1901). Die Abreise von Wien erfolgte am 1. Dezember 1901, nach zweiwöchiger Fahrt langte das Ehepaar Hein in Aden ein. Um während ihrer Forschungen besseren Zugang zu den Men- schen zu bekommen, legten die beiden arabische Tracht an, wie auch erhalten gebliebene Fotografien zeigen. Aufgrund der politischen Lage schlug der englische Resident vor Ort jedoch vor, nach Qishn (Gischin) zu gehen und ihre Forschungen dort durchzuführen. Er wollte für den Transport auch das Regierungsschiff „Mayo“ zur Verfügung stellen. Ihr Mann nahm das Angebot gerne an, da „Gischin das Zentrum des Mahralandes und Sitz des Sul- tans ist“, wie M. H. in der Vorbemerkung der von ihr herausgegebenen „Südarabischen Iti- nerare“ ihres Mannes 1914 festhält. Nachdem sie am 25. Jänner in Qishn angelangt waren, gestaltete sich der Aufenthalt aller- dings schwierig. Der dortige Sultan verlangte eine hohe Gebühr, die die Heins weder zahlen konnten noch wollten. Immer wieder verweigerte der Sultan den Ausgang, sofern er nicht mehr Geld bekäme. Zunächst machten sie trotzdem weiterhin Exkursionen, doch zuletzt wurden sie unter Hausarrest gestellt. Am 30. März langte das britische Regierungsboot wie- der ein, um sie zurückzuholen. Damit wurden M. und Wilhelm Hein aus der zunehmend bedrohlicher werdenden Situation befreit. Die wissenschaftliche Ausbeute war dennoch beachtlich und für Wilhelm Hein zufrieden- stellend. Neben intensiven Sprachstudien hatte er statistische und topographische Daten gesammelt, M. H. hatte eine Fülle von Objekten gesammelt und präpariert. Wilhelm Hein hebt in seinem Bericht insbesondere die Leistung seiner Frau hervor, sie habe „täglich von Früh Morgens bis spät Nachts an der Conservierung der verhältnismäßig reichen zoologi- schen und botanischen Erwerbungen“ gearbeitet, „zu denen sich auch eine ethnographische Sammlung gesellte“ (AÖAW, Sprachenkommission Ad 985/1901). So konnten schließlich 13 Kisten nach Wien geschickt werden. Und neben dieser wissenschaftlichen Tätigkeit übte sie auch „eine ärztliche Praxis aus, wobei sie geradezu entsetzliche, von Blut und Eiter strotzende Beinwunden zu verbinden hatte“ (ebd.). Weitere elf Kisten mit Sammelobjek- ten sandten die Heins aus Shaikh ‘Othmān, einem Dorf an der Küste, wo sie nach ihrer Rückkehr aus Qishn fast einen Monat verbrachten, um ihre wissenschaftlichen Studien fortzusetzen und zu ergänzen. Dort sammelte M. H., wie ihr Ehemann festhält, „die für den Hafen von Aden charakteristischen Fische und sonstigen Thiere“. Wilhelm Hein setzt seine Sprachstudien fort, legt Glossare an und fotografiert wieder, wie im ersten Monat in Aden, zahlreiche Frauen. Ob daran auch M. H. beteiligt war, darüber erfahren wir in seinem Bericht nichts. Aus diesen Ausführungen wird deutlich, dass Wilhelm Hein die Leistungen seiner Frau in wissenschaftlicher Hinsicht bis zu einem gewissen Ausmaß durchaus anerkannte. Doch be- stimmte Teilbereiche der Forschung sparte er aus, etwa die sprachwissenschaftlichen Studien. Diese wurden jedoch von Angehörigen der Scientific Community hervorgehoben, etwa vom Arabisten David Heinrich Müller, dem früheren Lehrer Wilhelm Heins, der die Expedition angeregt hatte. In der Einleitung der von ihm herausgegebenen Texte, die Wilhelm Hein
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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