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Katscher1594
LebenspartnerInnen, Kinder: 1916 Heirat mit Ing. Louis Reischer. Kinder: Otto Reischer
(1917–1969), Johanna Reischer (1921–1993).
Laufbahn: Die Künstlerin emigrierte 1938 in die USA. Das Bild „Blick in die Stallburggasse
gegen die Michaelerkirche“ (Wien Museum) befindet sich in der Kunstdatenbank des Na-
tionalfonds.
L.: Hofmann 1936, http://www.calzareth.com/tree/, www.kunstrestitution.at/
Katscher Berta, Ps. Ludwig Ungar, Albert Kellner, Ludwig Koelle, Ludmilla Koelle (Koelli);
Schriftstellerin, Kinderbuchautorin, Übersetzerin und Feuilletonistin
Geb. Trentschin, Mähren (Trenčín, Slowakei) 12. 6. 1860
Gest. Budapest, Ungarn, 16. 9. 1903
Als sie zwei Jahre alt war, starb ihre Mutter. Ihre älteste Schwester übernahm die Erziehung
und ging dabei sehr streng mit dem Kind um. Märchen bedeuteten dem kleinen Mädchen
später sehr viel. Es erfand selbst welche und erzählte sie ihren Freundinnen. Später kam
B. K. zu Pflegeeltern und musste ihnen, als sie 13 Jahre alt war, in die Herzegowina folgen.
Dort war sie zumeist im Haushalt beschäftigt. Das änderte sich jedoch nach ihrer Ehe-
schließung, denn ihr Mann wollte eine Schriftstellerin zur Frau haben. Sie heiratete 1881
ihren Vetter Leopold Katscher (Schriftsteller, 30. 8. 1853–25. 2. 1939). Ihre ersten beiden
Arbeiten erschienen in der „Frankfurter Zeitung“ und der Wiener Zeitschrift „Die Hei-
mat“. Sie unternahm zu dieser Zeit viele Reisen und hielt sich zeitweise auch in London
auf. Dies regte sie zu ethnografischen Skizzen an. Diese Beiträge veröffentlichte sie unter
anderem in der „Wiener Mode“, in der „Münchener Allgemeinen“, in der „Leipziger Illus-
trierten“, in der „Leipziger Zeitung“ und im „Bazar“. Später beschäftigte sie sich in ihren
Werken mit ernsteren Themen und setzte sich für den Tierschutz und für die Friedensidee
ein, schrieb gegen Justizirrtümer und gegen Spiel- und Trunksucht. B. K. begann auch
an der Zeitschrift „Die Waffen nieder“ von Bertha von Suttner mitzuarbeiten. Ihre Frie-
densbestrebungen flossen auch in ihre Kinder- und Jugendbücher ein. Nebenbei war sie
als Übersetzerin aus dem Englischen und Ungarischen für bedeutende Zeitschriften tätig
und verfasste Kritiken für mehrere literarische Blätter. Zahlreiche Novellen, Humoresken,
Feuilletons und Kritiken erschienen unter ihren Pseudonymen. Ihre Arbeiten geben tiefen
Einblick in das gesellschaftliche Leben Österreichs um die Jahrhundertwende. Seit ihrer
Verheiratung hatte B. K. in London, Berlin, Baden bei Wien und Wien gewohnt, ab 1897
lebte sie in Budapest.
W.: „Hermann Vamberys Leben und Reiseabenteuer. Der Jugend erzählt“ (1892), „Solda-
tenkinder. Eine Erzählung für die reife Jugend“ (1897), „Die Studentin“ (1900), „Die Kunst
Mensch zu sein. Herzensworte“ (1887, mit E. J. Hardy), „Fremdartige Geschichten. Der
Wirklichkeit frei nacherzählt“ (1902), „Die Stychovs. Zeitroman aus dem Leben“ (1903),
„Gebüßt Dresden“ (1917 Residenz Bücher Nr. 6)
L.: Bettelheim 1897–1917, Eisenberg 1893, Giebisch/Pichler/Vansca 1948, Giebisch/Gu-
gitz 1964, Heuer 1992, Jaksch 1929, Keckeis/Olschak 1953/54, Kürschner 1936, ÖBL, Pa-
taky 1898, Wininger 1925
Susanne Blumesberger
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika