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Kelen | K 1615
Kelen Gabriele, geb. Stern; Ärztin
Geb. Wien, 21. 2. 1908
Freundschaften: Ferdinand Czernin, Vera Ponger, Alois Englaender, Dr. Hermann Oppen-
heim (UnterzeichnerInnen des nachfolgend genannten Dokuments).
Ausbildungen: Promovierte 1933 in Wien.
Laufbahn: Trat am 19. 4. 1933 in die Ärztekammer ein. Emigrierte in die USA. Unterzeich-
nerin eines Dokuments zum Zusammenschluss der Austrian Action, Assembly for a De-
mocratic Austrian Republic, Freie Österreichische Jugend und Austrian Youth Assembly zur
American Federation of Austrian Democrats.
L.: Dokumentationsarchiv 1995, Feikes 1999
Keller Greta, verh. Bacon, bis 1927 Margaretha; Schauspielerin, Chansonnière und
Komponistin
Geb. Wien, 8. 2. 1903
Gest. Wien, 4. 11. 1977
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Karl Keller; Mutter: Hedwig (nach anderen Quellen:
Magdalena) Keller, geb. Zauser, Volksschauspielerin.
LebenspartnerInnen, Kinder: In erster Ehe 1928–33 mit John Sargent verheiratet, zog mit ihm
nach Kalifornien, 1933 geschieden; 1941 heiratete sie den Schauspieler und Millionärssohn
David Bacon (1914 –1943); er wurde zwei Jahre später unter bis heute ungeklärten Umständen
ermordet. Letzter Lebensgefährte ab 1973 der gut vierzig Jahre jüngere Wolfgang Nebmaier.
Ausbildungen: Absolvierte die Höhere Töchterschule in Wien. Sie erhielt früh Tanz (Bal-
lett)- und Schauspielunterricht. Eine von der Mutter in die Wege geleitete Lehre als Mo-
distin brach sie ab und wurde stattdessen Elevin am Deutschen Volkstheater in Wien. Ne-
benbei nahm sie Sprachunterricht und dramatischen Unterricht.
Laufbahn: G. K. war eine der ersten Chansonsängerinnen. Sie feierte ihr Debüt 1916 am
Volkstheater in Wien, wo sie auch 1917 auftrat. Ab 1920 spielte sie in Berlin und Prag. In
Berlin ist sie zusammen mit Marlene Dietrich und P. Lorre im Stück „Broadway“ zu sehen.
Es folgten Zusammenarbeiten u. a. mit Peter Igelhoff, Peter Kreuder u. Kurt Weill. Ein ers-
tes Engagement als Diseuse hatte sie im November 1928 im Wiener Kabarett Pavillon, dem
späteren „Moulin Rouge“. Ab Ende der 1920er Jahre trat sie auch in London und Paris (En-
gagement im Pariser „Casanova“) auf. In London sang sie 1929 zum ersten Mal für die BBC
und erhielt einen Plattenvertrag von der Ultraphon. 1932 spielte sie erstmals in New York.
1934/1935 unternahm sie eine Tournee durch Schweden und Dänemark. In der Spielzeit
1935/1936 war sie wieder in Deutschland und Österreich tätig. Zu dieser Zeit wurde sie, zu-
mindest in Österreich, schon als internationaler Star gehandelt. In der Spielzeit 1936 /1937
ging sie mit dem Komponisten und Band-Leader Peter Kreuder auf Deutschland-Tournee.
Anlässlich der Olympischen Spiele 1936 trat sie als Stargast in einem Programm der Skala
auf. Einem Angebot der nationalsozialistischen Führungselite, in Deutschland zu bleiben,
hatte sie nach eigener Aussage widerstanden. 1936 hatte sie ein längeres Engagement im
Ronacher in Wien und trat bis 1938 weiterhin in Europa auf, vorwiegend in England, Ös-
terreich und der Schweiz. G. K. war keine Verfolgte des Nazi-Regimes und hat doch Europa
1938/39 den Rücken gekehrt. Sie selbst hat sich als Exilantin begriffen, auch wenn das von
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika