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Koch1690
zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt worden, hatte aber aus gesundheitlichen Gründen
Strafaufschub erhalten. Am 2. Mai 1945 wurde sie verhaftet und auf den Gendarmeriepos-
ten Prein a. d. Rax gebracht. Gemeinsam mit dem NS-Gegner Johann Reifböck und dem
Protektoratsangehörigen Ladislaus Hrozek wurde sie in den ersten Maitagen von einem
Sonderkommando des Volkssturms auf der Sonnleithen bei Prein erschossen.
Qu.: Datenbank OLG, DÖW.
L.: Dokumentationsarchiv 1987, Fein 1975
Koch Rita Henriette; Journalistin, Dolmetscherin und Übersetzerin
Geb. Wien, 16. 2. 1931
Herkunft, Verwandtschaften: Entstammt einer bekannten Rabbinerfamilie. Mutter: Lea
Koch, aus der Familie der Großrabbiner Rosen-Stückler; Vater: Isak? Koch, Architekt und
Stadtbaumeister. Die Familie emigrierte 1939 nach Mailand, in ein kleines Dorf in Südita-
lien überstellt (1940 –1943 interniert). 1944 Emigration nach Palästina.
Ausbildungen: Zwei Klassen Volksschule in der Schule der Israelitischen Kultusgemeinde
(Wien 2, Castellezgasse); Herzl Gymnasium Tel Aviv, 1950 Matura; Studium der Journalis-
tik, Geschichte, Judaismus, Romanistik und Anglistik an der Universität Wien, Promotion
zur Dr.phil. 1957, im selben Jahr Abschluss am Institut für Dolmetscherausbildung an der
Universität Wien.
Laufbahn: 1951 kehrte R. K. nach Wien zurück. Ab 1958 akademische Übersetzerin, Dol-
metscherin und Leiterin eines Übersetzungsbüros, Sprachlehrerin für Italienisch, 1951–54
Hebräisch-Chefsekretärin der Jewish Agency; mehrere Jahre Generalsekretärin und Kultur-
referentin der Vereinigung jüdischer Hochschüler in Österreich, vielseitiges politisches und
gesellschaftliches Engagement: Gründerin der Jugendgruppe der Poalei-Zion/Achdut in Ös-
terreich, kulturelle Arbeit mit Jugendlichen (Theaterstücke mit jüdisch-symbolischem Gehalt),
Religionslehrerin in der Kultusgemeinde; Regieassistenz bei Marcella Govoni in der Wiener
Kammeroper; Initiativen für österr.- italienische Beziehungen. Sie ist Mitbegründerin ver-
schiedener Zeitschriften und kann auf eine jahrelange journalistische Tätigkeit zurückblicken.
Mitbegründerin und langjährige Leitartiklerin der Monatszeitschrift „Das jüdische Echo“,
1982 –87 Mitarbeiterin der ersten jüdischen Tageszeitung der USA „Israel Today“, Mitarbeite-
rin der Zeitschrift „Renaissance“, Publikationen in diversen israelischen Tageszeitungen und
in der jüdischen Presse, Österreichkorrespondentin der israelischen Tageszeitung DAVAR.
Ausz., Mitglsch.: Künstlerische Beraterin von Giulietta Simonato, trat der chaluzischen Be-
wegung bei; Ehrenbürgerin von Celico, Italien, Ehrenmitglied der Assoc. degli Amici della
CASA VERDI; Vorstandsmitglied des Bundes werktätiger Juden, Mitglied der Kultur- und
Bildungskommission der IKG Wien, Mitglied des Presseclubs Concordia, Mitglied der In-
ternationat. Verb. der Konferenzdolmetscher AIIC Genf.
W. u. a.: „‚ … dann bist eh wieder der Jud’. In: Falter Nr. 47“ (1992), „Die Macht der Manipu-
lation und der ewige Kampf um die Wahrheit. In: Die Macht der Bilder. Jüdisches Museum
der Stadt Wien, Hrsg. (1995), „Una lontana estate. In: „Rinasceva una piccola speranza. Hg.
v. Christina Köstner/Klaus Voigt“ (2010), „L’ultimo anno di pace. In: Ebd.“ (2010). Überset-
zung u.a.: Steven Beller: Herzl (1996)
L.: BLÖF, Dokumentationsarchiv 1992, ÖNB 2002, Who is Who 1987/88
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika