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Krall | K 1779
52 Seiten notengetreu in seine Oper „Quo vadis“ übernimmt. M. K. v. M. reagiert mit einem
in der Presse publizierten offenen Brief, unterlässt aber nach einem Bußgang Schussers
nach Rom rechtliche Schritte gegen ihn. Nach Ende des 1. Weltkriegs wird es etwas ruhiger
um sie; der Musikgeschmack hat sich geändert. Im Jahr 1912 zieht die Komponistin mit
ihrer Partnerin Alice Scarlates in eine Wohnung in der Weimarerstr. 89 in Wien-Währing.
Obwohl M. K. v. M. als unabhängige Künstlerin in einer Liebesbeziehung mit einer Frau
lebt, tritt sie öffentlich als konservative überzeugte Katholikin auf. In ihrem Nachlass finden
sich kaum Informationen zu Scarlates, die später als ihre Haupterbin eingesetzt wird. M. K.
v. M. ist bis ins hohe Alter tätig und nimmt selbst als 80-Jährige noch an einem Konzert
„musikschaffender Frauen“ teil. Sie verstirbt schließlich im Altersheim „Herbstsonne“ in der
Argentinierstrasse (Wien-Wieden); ihre Lebensgefährtin bleibt bis zuletzt in der gemeinsa-
men Wohnung. Ist u. a. mit Emilie Mataja (alias Emil Marriot) befreundet, deren Gedichte
sie auch vertont; sowie mit Alma Mahler und Gustav Mahler, der die gleiche Klasse des
Konservatoriums besucht.
Mitglsch.: Mitglied des österreichischen Komponistenbundes; des Vereins der Schriftstel-
lerinnen und Künstlerinnen; des Damenchorvereins Wien, wo sie als Ehrenpräsidentin
die Leitung innehat sowie im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen (ab 1920
werden die letzten beiden Gruppen zum Verein „Panthea“ zusammengeschlossen); weiters
Mitglied der Wiener Bachgemeinde und seit 1929 Mitglied der Gesellschaft der Autoren,
Komponisten und Musikverleger (AKM).
W.: Verfasst über 250 Werknummern, breites Spektrum: Opern, Oratorien, Messen, Melo-
dramen, A capella-Stücke, (Klavier-)Lieder, Orchesterwerke, Kammermusik, Klavier- und
Orgelwerke, sowie eine Kantate und die Schrift „Frauenschönheit
– eine Legende“. Bekann-
te Stücke sind: „Blume und Weißblume“, Märchenspiel in 3 Akten. Mit Text ihres Bruders
Richard, nach dem Volksbuch „Flos und Blankenflos“. Aufführungen am 13. Oktober 1910
im Stadttheater Hagen/Westfalen und am 29. Oktober 1912 in Bielitz/Schlesien. „Der hei-
lige Leopold“, mit Text ihres Bruders Richard. Premiere in Klosterneuburg, Stiftskellersaal
am 10. Dezember 1933.
L.: Altmann 1936, BLÖF, Eisenberg 1891, Gruber 1990, Kralik von Meyrswalden 2009,
Kürsch
ner 1954a, Marx/Haas 2001, Müller 1929, ÖBL, Weissenbäck 1937, Wikipedia, www.
aeiou.at, www.kralikklassik.de, Musik und Gender im Internet: http://mugi.hfmt-hamburg.
de/
Krall Klara, geb. Neudert; Hausfrau und Widerstandskämpferin
Geb. Neudeck, Böhmen (Nejdek, Tschechien), 12. 6. 1889
Gest. Graz, Stmk., 11. 12. 1943
LebenspartnerInnen, Kinder: Ludwig Krall (1888 –1943), ehemaliger sozialdemokratischer
Gemeinderat und Vizebürgermeister.
Laufbahn: Hausfrau in Trofaiach, die mit ihrem Mann Ludwig bis Mai 1943 ausländische
Radiosendungen gehört und den Inhalt der Meldungen u. a. an Fremdarbeiter und Fremdar-
beiterinnen weitergegeben hatte. Sie wurde deshalb mit Ludwig Krall am 22. Oktober 1943
wegen des besonders schweren Falls der Verordnung über „außerordentliche Rundfunk-
maßnahmen“ zum Tode verurteilt. Während Ludwig Krall sich angeblich am 20. November
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika