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Kranz1786
Kranz Rosa, Rosl, geb. Schalkofsy; Parteifunktionärin und Widerstandskämpferin
Geb. Mürzzuschlag, Stmk. 18. 7. 1906
Gest. 26. 1. 1965
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratete Gruber; 2. Ehe mit Erwin Kranz, Lokomotiv-
führer aus Mürzzuschlag; ein Sohn aus erster Ehe: Helmut Gruber, Lokomotivführer, lebt
in Kärnten.
Laufbahn: R. K. wurde am 22. Juli 1940 wegen Verdachtes des Hochverrates im Auftrag
der Gestapo Graz verhaftet. Am 15. April 1942 wurde sie zu einem Jahr und vier Monaten
Kerkerhaft verurteilt, weil sie Unterstützungsgelder der Roten Hilfe übermittelt hatte. Sie
hatte auch politische Häftlinge im Grazer Gefängnis besucht. Am 29. Juni 1944 wurde sie
erneut wegen Verdachtes des Hochverrates verhaftet (vermutlich von der Gestapo Bruck an
der Mur) und in das Polizeigefangenenhaus Graz eingeliefert. Nach ihrer Entlassung aus
der Haft am 14. Juli 1944 tauchte sie unter und lebte bis zum Kriegsende im Verborgenen.
Nach dem 2. Weltkrieg tritt sie in die KP ein, wo sie eine führende Funktionärin wurde. Sie
war 1948–1951 Mitglied des Zentralkomitees. Ferner war sie Mitarbeiterin der Zeitung
„Wahrheit“ (Graz). R.K. setzte sich besonders für die Rechte der Frau ein. 1951 unternahm
sie eine Reise in die Sowjetunion.
Qu.: Opferfürsorgeakt, STLA 405 Ka 93–1948 (Steiermärkisches Landesarchiv), Zeitungs-
archiv der Österreichischen Volksstimme.
W.: „Die Frau in der Sowjetunion. In: Österr. Zeitung, 27. 9. 1951“, „Privatbesitz eines Ei-
genheimes in der UDSSR? In: Wahrheit (Graz), 30. 9. 1957“, „Im Waisenhaus faßte ich den
Vorsatz. In: Stimme der Frau, 25. 8. 1951“, „Mütter in der Volksdemokratie. In: Neue Zeit
(Linz), 6. 11. 19 (?)“, „Mütter in der Volksdemokratie. In: Wahrheit (Graz), 9. 4. 1948“
L.: BLÖF, Baier 1987, Oberleitner 1981, Die Kandidatin des Volkes. Rosl Kranz, Landes-
kandidatin des Linksblocks. In: Wahrheit, 29. 9. 1949, Genossin Rosl Kranz 50 Jahre. In:
Wahrheit, 18. 7. 1956, Rosl Kranz. In: Österr. Volksstimme, 2. 10. 1949
Andrea Strutz
Kränzl Anna Maria; Kränzel; Buchdruckerin
Geb. um 1757
Gest. 1837
Verheiratet mit dem Schriftsetzer Matthias Leopold Kränzl (auch Kränzel), dem Sohn eines
Winzers aus Krems a. d. Donau, der in den Druckereien von Ignaz Anton Präxl in Krems
gelernt hatte und bei Johann Michael Pramsteidl in Linz Geselle gewesen war. 1780 nahm
er eine historische Chance wahr: mit dem Friedensschluss von Teschen kam das Innvier-
tel an Österreich und in Ried wurde ein neues Kreisamt errichtet. Da nur in Haupt- und
Kreisamtsstädten Druckereien vorgesehen waren, suchte er erfolgreich um eine Druckerei-
gerechtsame in Ried an und begann am 10. Juni desselben Jahres seine Tätigkeit. Diese war
in dem jungen Kreisort ohne Konkurrenz so erfolgreich, dass er u. a. für den Ankauf eines
Hauses 1000 Gulden bar bezahlen konnte. Nach seinem Tod 1803 führte A. M. K. den Be-
trieb 10 Jahre bis zur Mündigkeit ihres Sohnes Matthias Kränzl d. J. 1813. In dieser schwe-
ren Zeit (die Franzosen errichteten in Ried eine Provinzialregierung; dann gehörte Ried zu
Bayern und die Zentralbehörden wurden nach Salzburg verlegt) hielt sie sich geschickt aus
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika