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Stücke ihrer um sieben Jahre älteren Schwester aus dem Gehör nachgespielt hatte, bekommt E.
im Alter von sieben Jahren ebenfalls Klavierunterricht. Bereits im Alter von elf Jahren spielte sie
Mozarts Klavierkonzert in c-moll mit dem Karlsbader Orchester. Nach ihrem Musikstudium in
Berlin übersiedelte sie 1931 nach Prag, ist dort auf Konzertpodien und im Rundfunk als Solistin
tätig. 1942 wird sie gemeinsam mit ihrem Ehemann in das Konzentrationslager Theresienstadt
deportiert. Sie arbeitet in der Ledermanufaktur und der Glimmerspalterei, kann nebenbei täg-
lich Klavier üben, arbeitet mit Viktor Ullmann zusammen und führt seine 6. Klaviersonate auf.
Ihre Familie wird im Oktober 1944 ins KZ Auschwitz transportiert. Ihr Vater, ihr Ehemann, die
Schwester, die Schwägerin und die Schwiegermutter sowie viele weitere Angehörige und Freun-
de werden ermordet. Als sie ihrem Mann nach Auschwitz folgen will, wie ihr zynischerweise
nahegelegt wurde, kann sie ein Mitglied des jüdischen Ältestenrates davon abhalten. Nach der
Befreiung kehrt sie nach Prag zurück, wo sie musiziert und unterrichtet. Sie gründet eine Familie,
mit der sie 1949 nach Israel auswandert. Ab 1981 unterrichtet sie an der Rubin Musikakademie
der Tel Aviver Universität und tritt als Pianistin häufig in Solo- und Kammermusikkonzerten auf.
Dabei setzt sie sich besonders für die in Theresienstadt komponierte Musik ein, gibt Konzerte im
europäischen Raum und in den USA und nimmt Schallplatten auf. Sie lebt heute in Jerusalem,
wo sie trotz ihres Schlaganfalls 1994 weiterhin bei internationalen Meisterkursen unterrichtet.
Freundschaft mit der Pianistin Alice Herz-Sommer, die mit ihr das KZ Theresienstadt überlebte.
Ausz., Mitglsch.: 2004 Ehrenvorsitz in der Jury der Klavierwertungen des Musikwettbe-
werbs „Verfemte Musik 2004“, der vom Landesverband „Jeunesses Musicales Mecklen-
burg-Vorpommern“ seit 2001 in Schwerin ausgetragen wird.
Biograph. Mitteilungen: Mitteilung von Dr. Primavera Driessen-Gruber, Orpheus Trust.
Qu.: Judaica-Archiv/ÖNB.
L.: Douer 1997, Wlaschek 1995, Interview-Porträt: http://79157.webtest.goneo.de/
Krause Margarete, Gretl, verh. Strnad; Vermessungstechnikerin
Geb. Voitsberg, Stmk., 6. 9. 1913
Gest. Voitsberg, Stmk., 10. 9. 1988
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Dipl. Ing. Hubert Krause, Vermessungstechniker.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet: 1940 mit Dipl.-Ing. Wilhelm Strnad, Vermes-
sungstechniker (Zivilgeometer). drei Kinder.
Ausbildungen: Frauenoberschule in Graz (1932). Ab WS 1933 inskribierte sie an der TH-
Graz, an der Fakultät für Technische Naturwissenschaften, Unterabteilung für Vermessungs-
wesen. I. Staatsprüfung Dez. 1935, II. Staatsprüfung Dez. 1937. 1947 Ziviltechnikerprüfung.
Laufbahn: 1938 –1942 im Vermessungsamt der Dt. Reichsbahn in Berlin und Wien tätig.
Danach bis 1947 in den Büros des Vaters in Kufstein und Voitsberg. 1948 Übernahme des
Vermessungsbüros in Voitsberg bis 1971.
Besonderes: 1. Absolventin für Vermessungswesen an der TH-Graz, 1 weibl. Ingenieurkon-
sulentin (Ziviltechnikerin) für Vermessungswesen in Österreich, April 1988 Goldenes Diplom
der TU-Graz.
Qu.: Lebenslauf aus dem privaten Nachlass der Dipl.-Ing.in Gretl Strnad, TUGA, Matri-
kelblatt von M. K.
L.: Eberwein 2004 Helga Eberwein
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika