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Kuhnert-Brandstätter | K 1839
„Scientia Pharmaceutica“, bei dem sie auch über mehrere Jahre hinweg als Fachbeirätin tätig
ist und das ihr später sogar ein spezielles Heft widmet (1989, Heft 4). In ihrer Funktion als
Institutsvorständin kümmert sich M. K.-B. u. a. um die Planung, den Bau und die Übersie-
delung des Instituts für Pharmakognosie und Technologie in das Josef-Möller-Haus und
setzt die Anschaffung und Anwendung neuer Methoden durch, wie der UV-, der IR-Spek-
troskopie und der Differentialthermoanalyse zur Untersuchung pharmazeutisch relevanter
Substanzklassen. M. K.-B. setzt sich u. a. verstärkt für die Aufnahme der Identifizierungs-
methoden Koflers in das Österreichische Arnzeibuch ein. Ihre Vorträge und Publikationen
haben dazu beigetragen, dass die internationale Fachwelt dem Phänomen der Polymorphie
sowie den Methoden Ludwig Koflers gebührende Aufmerksamkeit zukommen lässt. Be-
geistert betreibt M. K.-B. Forschung und Lehre an der Universität Innsbruck, u. a. wirkt sie
an folgenden wissenschaftlichen Filmen mit: „Schmelzen und Erstarren: Kontaktmethode
zur thermischen Analyse; Polymorphie, Isomorphie und Isodimorphie“ (1949 –1951), „Spi-
ralwachstum der Kristalle“ (1954), „Kofler-Methode in der Chemomikroskopie“ (1961) und
„Kristalle im Heizmikroskop“ (1968). M. K.-B. emeritiert im Jahr 1989 und erreicht das
hohe Alter von 92 Jahren.
Ausz., Mitglsch.: 1970 Ehrenmitglied der American Microchemical Society, 1972 Ver-
leihung des Fritz-Pregl-Preises durch die Österreichische Akademie der Wissenschaften,
1975–81 Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Mikrochemie und Analytische
Chemie, nach Engagement für die Wiederbegründung der Österreichischen Pharmazeu-
tischen Gesellschaft (ÖphG) 1979 dessen erste Präsidentin bis 1983 sowie dessen erstes
Ehrenmitglied 1989 und Ehrenpräsidentin 1999, 1984 Ehrenmitglied der Ungarischen
Pharmazeutischen Gesellschaft, 1986 Verleihung der Carl-Mannich-Medaille durch die
Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft, 1987 Österreichisches Ehrenkreuz für Wissen-
schaft und Kunst I. Klasse.
W.: M. K.-B. hat im Laufe ihres Lebens zahlreiche Artikel in internationalen Zeitschriften
sowie Buchbeiträge im Bereich der Mikroskopie und Thermoanalyse in der Pharmazie pub-
liziert; es folgt eine Auswahl aus den ca. 230 Texten nach Judith M. Rollinger:
„Mikroskopische Untersuchungen an organischen Substanzen und Substanzgemischen. Diss.
Innsbruck“ (1942), „Isomorphie und Polymorphie bei Barbitursäurederivaten. In: Ztschr.
Phys. Chem. (A) 191“ (1942), „Isopolymorphie bei 1,2,4-Chlor- und 1,2,4-Bromdinitroben-
zol. In: Mh. Chem. 76“ (1947), „Zur Methodik der orientierten Aufwachsungsversuche. In:
Mikrochem. 33“ (1948), „Spiralen- und Schichtenwachstum an Kristallen aus der Dampf-
phase. In: Ztschr. Elektrochem. u. Ber. Bunsenges. Phys. Chem. 56“ (1952), „Mikroskopi sche
Studien zum Spiralwachstum der Kristalle. In: Mikroskopie 10“ (1955), „Gem. m. Aepkers,
M.: Polymorphieuntersuchungen an Barbituraten durch mikroskopische Thermoanalyse
von Zweistoffsystemen. In: Mikroskopie 16“ (1961), „Gem. m. Hoffmann, R./Senn, M.:
Thermo-Microscopic and Spectrophotometric Determination of Antihistamines and Rela-
ted Compounds. In: Microchem. J. 7“ (1963), „Thermomikromethoden zur Identifizierung
organischer Substanzen. In: Gadamers Lehrbuch der chem. Toxikologie und Anleitung zur
Ausmittelung der Gifte. Hg. Graf, E., Preuß, R. (1966), „Gem. m. Grimm, H.: Kristallisa-
tionsvorgänge in Suspensionen von Steroidhormonen. In: Sci. Pharm. 35“ (1967), „Gem.
m. Wunsch, S.: Polymorphie und Mischkristallbildung bei Sulfonamiden und verwandten
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika