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Lanius | L 1915
Lanius Frida, verh. Kreith; Schauspielerin
Geb. Augsburg, Bayern (Deutschland), 6. 5. 1865
Gest. Wien, 9. 11. 1929
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Christian Lanius und Antonie Krägel, Schauspieler.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1900 Heirat mit Hans Kreith, Schauspieler.
Laufbahn: F. L. debütierte 1884 als erste Liebhaberin und Heldin bei der Thiemschen Schau-
spielergesellschaft, die u. a. in Sommerfeld, Sagan und Senftenberg spielte. Laibach 1885, Preß-
burg 1886, Linz 1887– 90, Graz 1890 – 92 und das Breslauer Stadttheater waren die nächsten
Engagements. 1893 wurde F. L. an das neugegründete Raimund-Theater verpflichtet, wo sie
bis 1895 zunächst vor allem im Volksstück, dann aber auch im klassischen Drama Verwendung
fand. 1895 –97 spielte sie am Wallner-Theater in Berlin, 1897 am Deutschen Volkstheater in
Wien und 1898 in Kronstadt. Es folgte eine Tournee durch Siebenbürgen, 1900 kehrte F. L.
nach Wien zurück, wo sie 1900–02 und 1904 – 06 am Kaiser-Jubiläums-Stadttheater als Lieb-
haberin, Salondame und Heldin beschäftigt war. 1902–04 trat sie auch am Burgtheater auf, wo
sie sich im klassischen Repertoire aber nicht durchsetzen konnte. 1906 –10 als erste Heldin
und 1915–23 als Heldenmutter in Brünn engagiert, zählte sie zu den bedeutendsten Kräften
des Ensembles. Zwischen 1910 und 1915 gastierte F. L. an verschiedenen Bühnen.
L.: 100 Jahre Grazer Schauspielhaus 1925, Bondi 1924, Bundestheaterverwaltung 1954,
Flüggen 1892, Gerstner 1946, Keckeis/Olschak 1953 –54, Kosch 1953, Kosel 1902– 06, ÖBL,
Rub 1913
Lanner Katharina (Katti), verh. Geraldini; Tänzerin und Choreografin
Geb. Wien, 14. 9. 1829
Gest. London, Großbritannien, 15. 11. 1908
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Joseph Lanner (1801–1843), Komponist.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1864 Heirat mit Joh. Bapt. A. V. Geraldini (1834–1904).
Ausbildungen: Erhielt u. a. Unterricht von Isidor Carey.
Laufbahn: K. L. debütierte am 4. 8. 1845 im Ballett „Angelica“ am Kärntnerthor-Theater in
Wien, wo sie weitere zehn Jahre engagiert war. Es folgten Gastspiele an den Hoftheatern
Berlin, Dresden und München und ein Engagement als Primaballerina am Hamburger
Stadttheater (1856–58), wo auch ihre ersten Ballettschöpfungen entstanden. 1858 gastier-
te sie mit einem von ihr zusammengestellten Kinderballett erfolgreich in Paris. Es folgten
Gastspiele in Pest, am Theater an der Wien (1860) und in allen großen Städten der Mon-
archie und Europas. 1870 fand im Grand Opera House in New York ihr erstes Gastspiel in
Amerika statt. 1872–75 war K. L. zum zweiten Mal in Amerika und gründete 1873 in New
York mit großem Erfolg ein Kinderballett. 1875 ließ sie sich in London nieder und widmete
sich ausschließlich ihrer Arbeit als Choreografin und Tanzpädagogin. Sie übernahm 1876 die
Leitung der Londoner National Training School of Dancing und übte 1877–81 die Tätigkeit
einer Ballettdirektorin und Choreografin am „Her Majestys Theatre“ aus. Sie arbeitete wäh-
rend dieser Zeit auch für das Drury Lane Theater, wo sie erstmals für England das Ballett
„Faust“ von Gounod choreografierte. Ab 1887 bis kurz vor ihrem Tod war sie Ballettdirekto-
rin und Choreografin am Empire Theater in London, wo sie zuletzt eine Reihe neuer Ballette
für die berühmte Tänzerin Adeline Genée schuf.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika