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Megerle | M 2213
Megerle Therese von, geb. Popp von Popenburg; Ps. Leo Mai, Therese Megerle von
Mühlfeld; Schriftstellerin und Übersetzerin
Geb. Pressburg/Pozsony, Ungarn (Bratislava, Slowakei), 12. 5. 1813
Gest. Wien, 1. 7. 1865
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Müllermeister bzw. ungarischer Gutsbesitzer.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1829 Heirat mit Georg Mengerle, Zahnarzt und Chirurg, der
erst das Theater in Pressburg, dann das Josefstädter Theater führte; starb nach Konkursan-
meldung (1845) völlig mittellos im Schuldarrest. Zwei Söhne: Julius (1837–1890), Ps. Julius
Feld, Schriftsteller und Regisseur; Alfred (* 1833), war bis 1863 als Theatersekretär, Tänzer
und Choreograph, an verschiedenen Bühnen tätig.
Laufbahn: Th. M., die ab 1843 mehrere Novellen veröffentlicht hatte, begann nach dem Tod
ihres Mannes, sich als Bühnenschriftstellerin zu betätigen. Sie bearbeitete meist englische
und französische, auch ungarische Stoffe, ohne auf künstlerischen Wert Anspruch zu erhe-
ben, zu teilweise sehr bühnenwirksamen Theaterstücken.
Th. M. gehörte 1850 – 65 zu den am meisten gespielten Autoren des Josefstädter Theaters.
Ihre Bearbeitung des Romans „Die beiden Grasel“ erlebte mehr als 80 Aufführungen.
W. u. a.: Von Th. M.s über 100 Stücken sind nur wenige gedruckt, einige sind in Hand-
schriftsammlungen greifbar. „Novellen und Erzählungen. 3 Bde“ (1844), „Novellen und
Erzählungen“ (1845), „Die beiden Grasel. Roman“ (1848), „Die Gaben der Ahnen. Alle-
gorisches Festspiel“ (1849), „Ein entlassener Sträfling. Drama“ (1852), „Ein Wiener Kind.
Volksstück“ (1858), „Ein weiblicher Monte-Christo. Charakterbild aus dem Pariser Leben“
(1859), „Im Dorfe. Lustspiel“ (1859), „Straßentänzerin von Paris“ (1860), „Anna, die schöne
Kupferstecherstochter“ (1872)
L.: Brümmer 1913, Buchegger 2002, Giebisch/Gugitz 1964, Giebisch/Pichler/Vansca 1948,
Gregor 1924, Kosch 1933–35, Kosch 1953, Müll 1949, Nagl/Zeidler/Castle 1899–1937,
ÖBL, Pataky 1898
Mehler Sulamith, geb. Lewin; Rechtsanwältin
Geb. Nikolsburg, Mähren (Mikulov, Tschechien) 12. 9. 1905
Gest. New York, USA (?) 18. 3. 1999
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Dr. Moriz Lewin, Rabbiner (1. 10. 1865 Trenčín, Un-
garn/heute Slowakei – 14. 5. 1939 Wien), Mutter: Lina, geb. Schick (16. 10. 1875 Szenicz,
Ungarn /heute Slowakei – Deportation von Wien nach Theresienstadt 10. 9. 1942, Überstel-
lung nach Treblinka 29. 9. 1942).
LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Dr. Robert Mehler (16. 2. 1906, Wien – Juli 1967),
Rechtsanwalt, Eheschließung Wien 24. 6. 1934.
Ausbildungen: Das Jusstudium wurde an der Universität Wien erst 1919 nach der Repub-
likgründung für Frauen geöffnet. Somit zählte S. L. zur ersten Generation Frauen, die gleich
nach erfolgter Reifeprüfung diese Ausbildung wählen konnten. Rechtsstudium an der Uni-
versität Wien, 1. Staatsprüfung am 28. 4. 1927, 2. Staatsprüfung am 28. 6. 1929, 3. Staatsprü-
fung am 29. 10. 1929, Promotion zum Dr.iur. am 18. 12. 1929; anschließend Gerichtspraxis
länger als das geforderte Jahr. Schwierig gestaltete sich für die erste Generation Juristin-
nen die Suche nach Ausbildungsplätzen, wenn sie sich für den Beruf der Rechtsanwältin
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika