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allem deutschsprachige, französische und englische aus dem 19. Jh.; den Grundstein zu ihrer
bedeutenden Sammlung legte sie in Genf, baute diese in Oslo aus und setzte ihre Sammel-
tätigkeit in Wien fort. Dabei gelangte sie im Ruhestand über deren bibliographische Be-
schreibung zur wissenschaftlichen Forschung, wobei sie bibliographischen Fragestellungen
ebenso nachging wie kultur-, geistes- und erziehungsgeschichtlichen oder kunst- und lite-
raturhistorischen – gerade solche Querschnittsthemen, wie sie sich auf diesem Forschungs-
gebiet ergeben, faszinierten sie. Die erste Kinderbuchausstellung der Österreichischen Na-
tionalbibliothek, die 1979 unter dem Titel „Europäische Kinderbücher vom 15. bis zum
19. Jahrhundert“ im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek stattfand, wurde
von ihr wissenschaftlich konzipiert und sie verfasste auch den Ausstellungskatalog. Dabei
entdeckte sie in der habsburgischen Fideikommissbibliothek (im Bildarchiv der Österrei-
chischen Nationalbibliothek) eine Sammlung von Kinderbüchern aus dem Besitz Kaiser
Franz’ I., über die sie ein umfangreiches Werk verfasste. Mit dieser Arbeit, die in der Fach-
welt des In- und Auslandes große Anerkennung fand, wurde sie wie schon zuvor mit der
Kinderbuchausstellung zur Begründerin und Wegbereiterin der historischen Kinderbuch-
forschung in Österreich.
Mitglsch.: Mitglied der Kommission in Wolfenbüttel zur Erfassung des alten Kinderbuches
im deutschen Sprachraum; Mitglied der Gesellschaft zur Erforschung des 18. Jahrhunderts;
Präsidentin der Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Nationalbibliothek.
Qu.: Ihre Kinderbuchsammlung wurde gemäß Testamentsbestimmung versteigert, ihr
Nachlass, bestehend aus Briefen, Tagebüchern (dzt. gesperrt), Zeichnungen und Photos,
wurde nach ihrem Tod von ihrer Freundin Gabriele Calice erworben und am 29. 4. 2010 der
„Sammlung Frauennachlässe“ am Institut für Geschichte der Universität Wien geschenk-
weise übergeben.
W.: „Europäische Kinderbücher vom 15. bis zum 19. Jahrhundert. Ausstellung im Prunksaal
der Österr. Nationalbibliothek 17. Mai bis 14. November 1979. Katalog“ (1979), „Kinder-
und Jugendbücher der Aufklärung. Aus der Sammlung Kaiser Franz´I. von Österreich in der
Fideikommissbibliothek an der Österr. Nationalbibliothek“ (1994)
L.: Agstner/Enderle-Burcel/Follner 2009, Blumesberger 2007a, Stumpf-Fischer 2009
Edith Stumpf-Fischer
Montag Antonie, Ps. Mansfeld; Sängerin
Geb. Wien, 15. 3. 1835
Gest. Wien, 22. 10. 1875 (23. 10. )
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Wäscherleute.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heimliche Beziehung zu Ferdinand Mansfeld († 1869), Kom-
ponist. Verlobt mit Johann Sioly (1843 –1911), Volksliedsänger und Komponist.
Ausbildungen: A. M. wurde zur Näherin ausgebildet, begeisterte sich aber früh für Musik
und Gesang. Schließlich begann sie eine Laufbahn als Sängerin und ging nach Budapest.
Laufbahn: 1866 holte sie der Mäzen Haberlandtner zurück nach Wien und ließ A. M. auf
seinen Privatsoireen auftreten. So erreichte sie mit der Zeit Bekanntheit und wurde auch
im bürgerlichen Umfeld beliebt. Ihren Künstlernamen wählte sie nach dem Liederdichter
Ferdinand Mansfeld, der für sie komponierte und den sie als ihren Bruder vorstellte, obwohl
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika