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Nachtigall-Kissiloff | N 2345
Nachtigall-Kissiloff Gertrud, geb. Nachtigall; Grafikerin
Geb. Wien, 1923
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Kissiloff, ein Sohn.
Ausbildungen: Realgymnasium in Wien-Leopoldstadt. Studierte Industrial Design und
Grafik an der Cooper Union Art School.
Laufbahn: G. N.-K. ist Tochter einer sehr religiösen, jüdischen Familie und wächst in
der Wiener Leopoldstadt auf. Die Familie besucht regelmäßig die Synagoge. Nach dem
„Anschluss“ wird ihre Wohnung – unter tatkräftiger Unterstützung des Hausmeisters –
mehrmals geplündert. Der Vater wird gezwungen, vor dem Haus den Gehsteig zu schrub-
ben. G. N.-K. und ihre Mutter werden kurzzeitig verhaftet und auf die Polizeistation in
der Leopoldsgasse gebracht, weil der Vater nicht auffindbar ist. Während des Novem-
berpogroms werden der Vater und der Onkel auf der Straße festgenommen und in das
Konzentrationslager Dachau deportiert, woraufhin G. N.-K. zum Gestapo-Hauptquartier
am Morzinplatz (ehem. Hotel Metropol) geht und um die Freilassung ihres Vaters bittet.
Im März 1939 flüchtet sie mit einem Kindertransport nach Schottland, wo sie zwei Jahre
in Edinburgh und Glasgow lebt. Später emigriert die Familie Nachtigall auf der SS Ca-
meronia in die USA, kurz bevor die USA den Krieg erklärten. Dort muss G. N.-K., statt
zur Schule zu gehen, arbeiten, um die Familie finanziell zu unterstützen. Abends besucht
sie das College und macht eine Ausbildung in „Industrial Design“. Sie arbeitete von 1951
bis 1964 im Studio Raymond Loewy /William Snaith. G. N.-K. lebt mit ihrem Mann und
ihrem Sohn in New York.
L.: letters to the stars, www.hoerspuren.at/, http://access.cjh.org/
Nádasdy-Fogáras Leopoldine Gräfin; Philanthropin
Geb. Wien, 13. 9. 1804
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Michael Nádasdy († 1854); Mutter: Antonia Gräfin
Zichy-Vásonykeö († 1856). Bruder: Franz, ehem. Siebenbürgischer Hofkanzler.
Laufbahn: Agierte lange Zeit unerkannt unter dem Namen „Coeur d‘ Ange“ (Engelsherz)
als Wohltäterin. Der Volksdichter Berg brachte ein vielbeachtetes Volksstück mit dem Titel
„Coeur d’ Ange“ zur Aufführung.
L.: ÖBL, Wurzbach Bd. 20
Nadler Editha; Chemikerin und Bibliothekarin
Geb. 30. 10. 1908
Herkunft, Verwandtschaften: Großvater: Bernhard Nadler.
Ausbildungen: Promotion 1933.
Laufbahn: 1935/36–38 Bibliothekarin am Zweiten Chemischen Labor. Ab 1. 7. 1935 Aspi-
rantin am Zweiten chemischen Laboratorium, mit 1. 3. 1937 provisorischer Adjunkt. Reich-
te mit 30. 12. 1938 die Kündigung ein.
Qu.: UA Wien. nawi-Modul Bischof.
W.: „1. Über die Konstitutionsermittlung von Podophyllotoxin und Pikro-podophyllin. 2.
Über die Inhaltsstoffe der Pimpinella saxifraga L. 3. Über synthetische Versuche zur Dar-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika