Seite - 2380 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Bild der Seite - 2380 -
Text der Seite - 2380 -
Neurath | N 2379
Neurath Anna, geb. Schapira, Schapire, Schapire-Neurath; Schriftstellerin,
Sozialarbeiterin und Übersetzerin
Geb. Brody, Galizien (Ukraine), 13. 9. 1877
Gest. Wien, 12. 11. 1912
LebenspartnerInnen, Kinder: 1907 Heirat mit Otto Neurath (1882–1945), Philosoph, So-
ziologe und Bildungspolitiker.
Ausbildungen: Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft und Nationalökonomie an
den Universitäten Bern, Berlin und Wien, 1906 Promotion zum Dr. phil. in Bern.
Laufbahn: A. N. verließ früh ihre Heimat und lebte in verschiedenen Ländern Ost-, Mittel-
und Westeuropas, wodurch sie umfassende Fremdsprachenkenntnisse erwarb. Sie unterstützte
ihren Mann bei dessen wissenschaftlichen Arbeiten. A. N. veröffentlichte 1900 Lyrik, später
trat sie als Prosaschriftstellerin und Übersetzerin aus dem Russischen, Polnischen, Englischen
und Französischen hervor. Aus ihrem eigenen schriftstellerischen Werk sind vor allem litera-
turkritische und sozialpolitische Skizzen sowie Abhandlungen zu nennen. A. N. interessierte
sich sehr für die Frauenbewegung und trat in zahlreichen Aufsätzen für höhere Bildung und
entsprechenden beruflichen Einsatz der Frauen im Geistes- und Kulturleben ein.
W. u. a.: „Singende Bilder. Gedichte“ (1903), „Arbeiterschutz und die politischen Parteien
in Deutschland. Phil. Diss.“ (1906), „Zu Hebbels Anschauungen über Kunst und künstle-
risches Schaffen“ (1907), „Frau und Sozialpolitik. In: Kultur und Fortschritt“ (1908), „Die
Vorgeschichte der modernen Frauenbewegung im 18. Jahrhundert“ (1909), „Abriß der Ge-
schichte der Frauenbewegung“ (1909), „Hg.: Lesebuch der Volkswirtschaftslehre, gem. mit
Otto Neurath“ (1910). Übersetzungen u. a.: „Gorki, Maxim: Gram. Übersetzung aus dem
Russischen“ (1902), „Galton, Francis: Genie und Vererbung. Übersetzung von Otto Neurath
und Anna Schapire-Neurath“ (1910), „Kulczycki, Ludwik: Geschichte der russischen Revo-
lution. 3 Bde., Übersetzung aus dem Polnischen“ (1910 –14)
L.: Brümmer 1913, Buchegger 2002, Giebisch/Gugitz 1964, Kosch 1963, Kürschner 1908,
Lüdtke 1936, ÖBL, ÖNB 2002, Der Bund, Jg. 6, 1911, H. 6, Neues Frauenleben, Jg. 24, 1912,
H. 1, www.onb.ac.at/ariadne/
Neurath-Reidemeister Marie; Pädagogin, Sozialwissenschafterin und Schriftstellerin
Geb. Braunschweig, Deutschland, 27. 5. 1898
Gest. London, Großbritannien, 10. 10. 1986
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Hans Reidemeister, herzoglich-braunschweigischer
Regierungsrat; Mutter: Sophie, geb. Langerfeldt. Bruder: Kurt Reidemeister (1893 –1971),
Mathematiker.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Otto Neurath (1882–1945), Philosoph und
Soziologe.
Ausbildungen: Studium der Mathematik und Physik an den Universitäten Braunschweig,
München, Berlin und Göttingen. Besuchte für kurze Zeit die Kunstakademie.
Laufbahn: War als Lehrerin tätig, Mitarbeit im Wirtschafts- und Gesellschaftsmuseum in
Wien. Ab 1925 Assistentin von Otto Neurath, entwickelte mit ihm zusammen die Isotypie
(Bildstatistik), 1930 Gastlehrerin in Moskau, emigrierte mit Otto Neurath 1934 nach Hol-
land, arbeitete mit ihrem Mann an der von ihm gegründeten International Foundation for
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika