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Osten-Sacken | O 2429
Osten-Sacken Maria; Schriftstellerin
Geb. Graz, Stmk., 23. 12. 1923
Ausbildungen: Studierte Romanistik, Anglistik und Germanistik an der Universität Wien,
Promotion, Lehramtsprüfung. Besuchte zahlreiche Schreibgruppen.
Laufbahn: Begann schon als Kind zu schreiben, unterrichtete Englisch und Französisch an Wie-
ner Schulen, veröffentlichte Texte für Kinder und Jugendliche in Zeitschriften, unter anderem in
„Wunderwelt“, „Junger Arbeiter“, „Jungösterreich“, „Kleines Volk“, „Kinderdorfkalender St. Isi-
dor“, „Landjugend“, „Neue Wege“, „Sparermagazin für die Jugend“, „Die Zeit sind wir“ sowie für
Anthologien und Einzelbände des Buchklubs der Jugend. Publizierte außerdem Kurzgeschich-
ten und Lyrik. Schrieb später vermehrt für Erwachsene und ist auch als Übersetzerin tätig.
Ausz.: 1993 Goldene Feder (1. Preis des Hietzinger Literatur-Cercles), 1999 3. Preis beim
Wettbewerb „Autoren und Künstler am Semmering“.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Korrespondenz mit Susanne Blumesberger am 18. 5. 2002.
W.: „Du nennst es Liebe. Roman“ (1938), „Später vielleicht. Roman“ (1939), „Die Gefangene
des Maharadscha“ (1953 verfilmt), Beiträge: „Streiter wider den Tod“ (1964), „Kleider, die
keine Leute machen“ (1974)
L.: Neuwirth 2000, Ruiss 1995, Ruiss 2001, Schmid-Bortenschlager/Schnedl-Bubenicek 1982
Ostermann Dagmar, geb. Bock; Schriftstellerin
Geb. Wien, 6. 12. 1920
Gest. Wien, 28. 12. 2010
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Oswald Bock (1884 –1944 Auschwitz), Oberleutnant
und Bahnbeamter. Mutter: Gertrude (Ruth) Lauterbach († 1977).
LebenspartnerInnen, Kinder: Sohn: Franky (* 1947); drei Enkelkinder.
Ausbildungen: Volksschule und Gymnasium (bis zur 4. Klasse) in Wien. Beginn einer
Büro-Lehre. Ab 1937 Handelsschule Allina.
Laufbahn: Nach dem Tod des Stiefvaters verschlechterte sich die finanzielle Situation der
Familie drastisch. Ihr Onkel mütterlicherseits, ein Nationalsozialist, war der Meinung, dass
D. O. bei ihm in Dresden sicherer wäre. Sie verkleidet sich 1938 als Soldat und wird in der
Beiwagenmaschine ihres Onkels nach Dresden gebracht. Durch die nationalsozialistische
Einstellung der Familie ihrer Mutter ist sie eine Zeit lang geschützt. Später wird sie jedoch
verhaftet, zunächst nach Ravensbrück und schließlich nach Auschwitz gebracht, wo sie in der
Schreibstube arbeitet. Im Nebenlager Malchow arbeitet sie auch für die Firma Dynamit-No-
bel. Nach der Befreiung kehrt D. O. nach Wien zurück. Sie engagiert sich bei der „Volksso-
lidarität“, deren Aufgabe es ist, die Überlebenden bzw. Hinterbliebenen von KZ-Opfern zu
unterstützen. Bei dieser Arbeit lernt sie ihren Mann kennen und baut mit ihm ein Geschäft
für Damen- und Herrenmode auf. Nach ihrer Scheidung betreibt sie einen Zigaretten- und
Zeitungskiosk. Zunächst in der Lagergemeinschaft Ravensbrück, später in der Lagergemein-
schaft Auschwitz tätig. Seit 1985 Zeitzeugin an Schulen, Verfasserin von Beiträgen für Zei-
tungen und Zeitschriften.
Ausz.: 1997 Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich.
Zitate: „An manchen Tagen verarbeite ich Auschwitz ganz gut, dann gibt es Tage, da
denke ich voll Trauer, und Tage, da denke ich voll Grauen an diese Zeit zurück. Ein
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika