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Ausweisung der Familie aus Tschechien sind in den von M. R. und ihren Schwestern ver-
fassten Tagebüchern sehr lebendig geschildert (hrsg. 1999 und 2000).
Laufbahn: Im September 1946 trat M. R. den Dienst an der Österreichischen National-
bibliothek an, wo sie bis zu ihrem Übertritt in den Ruhestand 1986 blieb. Sie war in der Er-
werbung und im Büchertausch tätig, als Referentin für russische Literatur sowie als Leiterin
des Referates für internationale Beziehungen. 1959 war sie auch in der Libraries Division
der UNESCO Paris tätig. Obwohl diese Tätigkeit „A-wertig“, d. h. jener von Universitäts-
absolventInnen gleichwertig war, wurde bei ihrer dienst- und besoldungsrechtlichen Einstu-
fung im Unterschied zu manchen männlichen Beamten nicht von dem Formalerfordernis des
Hochschulabschlusses abgesehen; sie blieb im B-Dienst, d. h. als Maturantin eingestuft, wurde
schließlich Amtsdirektorin und erhielt den Titel „Regierungsrätin“. Nach ihrem Übertritt in
den Ruhestand wurden ihre Aufgaben von einer promovierten Slawistin übernommen.
Neben ihrem Beruf sowie im Ruhestand verfasste sie Übersetzungen, Aufsätze über lite-
raturwissenschaftliche, kunstgeschichtliche und bibliothekarische Themen sowie historische,
biographische und selbstbiographische Werke.
Ausz., Mitglsch.: Dr. Josef-Bick-Ehrenmedaillen in Silber und in Gold. Erste Vizepräsiden-
tin der Vereinigung österreichischer Bibliothekare (VÖB) 1978 –1980 (Mitglied seit 1950).
Sekretärin der International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA)
1962. Amtstitel: Amtsdirektorin, Regierungsrätin.
Biographische Mitteilungen, Hinweise: Schriftliche Auskünfte von M. R.
Qu.: Teilnachlass in der ÖNB.
W.: „Marina Zwetajewa. Mythos und Wirklichkeit. Biographie“ (1981), „Die Rasumovskys.
Eine Familie am Zarenhof“ (1998, frz. 1999), „Mascha, Dolly, Olga Razumovsky: Unsere
versteckten Tagebücher 1938–44. Drei Mädchen erleben die Nazizeit“ (1999), „Maria, Daria
und Olga Razumovsky. Unser Abschied von der tschechischen Heimat. Tagebücher 1945 –1946“
(2000). Übersetzungen, Bearbeitungen: „Marina Cvetaeva. Gedichte (russisch und deutsch)“
(1979); „Ternovsky, J.: Nach der Dämmerung. Roman“ (1976), „Sayn-Wittgenstein, Katherina
Prinzessin: Als unsere Welt unterging. Tagebuch aus der Russischen Revolution“ (1984, Hrsg.
des russ. Originals 1986), „M. Volensky: Nomenklatura“ (1980, Übersetzung aus dem Russ. un-
ter dem Pseud. Elisabeth Neuhoff), „Zwetajewa, Marina: Briefe an Vera Bunina und Dimitrij
Schachowskoy“ (1991). Zahlreiche Artikel in Fachzeitschriften und Festschriften.
L.: Stumpf-Fischer 2007
Edith Stumpf-Fischer
Reat Peters; Waldenserin
Geb. ?
Gest. 1401
Herkunft, Verwandtschaften: Verheiratet mit Dietrich Reat (Diettell der Rote) aus Stangendorf.
Laufbahn: Der Inquisitor Petrus Zwicker, Provinzial des Cölestinerordens († 1403) machte
1401 in Hartberg mit den des Waldensertums Angeklagten kurzen Prozess. Zu den zum
Tod Verurteilten gehörten neben Wendel Richter und Els Porsteyner, auch P. R. Im Jänner
hatte sie abgeschworen, wurde aber bereits im Februar wieder vor das Gericht als des Mein-
eids verdächtig und rückfällig geworden zitiert. Es wurde ihr vorgeworfen, dass sie bei ihrer
Vernehmung und Abschwörung einen falschen Vornamen angegeben habe und auch eine
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika