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ren Pflegeeltern. Diese Erfahrungen schrieb sie schon damals nieder und verarbeitete
sie später in ihrem Buch „Wo andere Leute wohnen“. Um auch den Eltern die Ausreise
zu ermöglichen, schrieb sie sämtliche Groszmanns in New York an, die Eltern konnten
emigrieren und retteten somit ihr Leben. Ein richtiges Familienleben war jedoch kaum
mehr möglich, da ihr Vater sich schwer eingewöhnen konnte. 1948 folgte sie ihrer Mutter
in die Dominikanische Republik und war dort als Englischlehrerin an einer kaufmänni-
schen Schule tätig. L. S. ging 1951 nach Amerika und begann 1961 Kurzgeschichten in
Zeitungen zu veröffentlichen. 1965/66 erhielt sie ein Guggenheim Fellowship. 1968 bis
1977 war sie Adjunct Professor an der Columbia und an der Princeton University, danach
unterrichtete sie Englisch an der Ohio State University. Außerdem lehrte sie ab 1968
„creative writing“. Ab 1978 bis zu ihrem Ruhestand 1997 war sie Professorin für Englisch
an der University of Illinois in Chicago. Neben ihren Büchern veröffentlichte sie zahlrei-
che Artikel und Beiträge und übersetzte unter anderem Märchen von Grimm und Werke
von Max Frisch, Alexander Kluge und Ilse Aichinger. In dem Oscar-gekrönten Doku-
mentarfilm „Into the Arms of Strangers“ erzählten sie und ihre Mutter vom schwierigen
Abschied, als sie mit dem Kindertransport weggeschickt wurde. Auch in Schulen und
Museen berichtet sie von ihren Erfahrungen.
Ausz., Mitglsch.: 1985 Carl Sandburg Award for Fiction; 1986 American Academy and
Institute of Arts and Letters Award; 1986 H. U. Ribalow Prize; 1990 O. Henry Award; 2001
Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis; Mitglied des Internationalen P. E. N.-Clubs
und des P. E. N. Committee on Translation.
Biograph. Mitteilungen, Hinweise: Korrespondenz mit Susanne Blumesberger am 3. 8. 2002.
Qu.: Judaica-Projekt/ÖNB; Tagblattarchiv (Personenmappe).
W. u. a.: „Other People’s Houses“ (1964 dt. „Wo andere Leute wohnen“ 2000), „Lucinella.
Novel Farrar“ (1976), „Her First American Novel“ (1985, dt.), „Ihr erster Amerikaner“ (1996,
dt.), „The Book of Adam and Moses“ (1987), „The Story of King Saul and King David“
(1991), „Die dünne Schicht Geborgenheit“ (2004). Kinder- und Jugendbücher u. a.: „All the
Way Home Farrar“ (1973), „Tell Me a Trudy Farrar“ (1977), „The Story of Mrs. Lovewright
and Purrless Her Cat“ (1985), „Morris the Artist“ (2003)
L.: Bolbecher/Kaiser 2000, Cavanaugh 1993, Jewish Women in America 1997, Kratz 1999,
ÖNB 2002, Ruiss 1995, Seeber 1998, Wikipedia, http://loresegal.net/, www.knowpeople.
co.uk/kpl, www.onb.ac.at/ariadne/
Segel Olga, verh. Walter; Pianistin
Geb. Kertsch, Russland, ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Möglicherweise identisch mit der Schriftstellerin Olga Wal-
ter-Segel.
Ausbildungen: Schülerin des Konservatoriums in Petersburg und von Prof. Leschetitzky.
Laufbahn: Als Konzertpianistin in philharmonischen Konzerten in Moskau und Budapest
tätig, trat auch in Wien als Klaviervirtuosin an die Öffentlichkeit. Wohnte nach Eisenberg
in Wien 9, Türkenstraße 25.
L.: Eisenberg 1891, Eisenberg 1893
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika