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Teuschl | T 3275
L.: Amann 1996, Gesamtverzeichnis dt. Schrifttum 1976 –1981, Giebisch/Gugitz 1985,
Kärnten im Wort 1971, Killy 1991a, Kürschner 1943, Langer 1940, Lengauer/Frei/Aspets-
berger 1984, Moser 2003, Steinsiek 1999, Hörspieldatenbank des Österreichischen Rund-
funks: http://www.hoerspiele.co.at, Forschungsstelle Österreichische Literatur im National-
sozialismus, Universitätsarchiv der Univ. Graz Karin Gradwohl-Schlacher
Teuschl Hildegard, geb. Waltraud, Maria Teuschl; Gründerin eines Hospiz
Geb. Wien,1937
Gest. Wien, 2009
Ausbildungen: Lehramtsstudium (Französisch und Lebenswirtschaftskunde) an der Uni-
versität Wien und der Universität der Franche-Comté in Besançon.
Laufbahn: Nach ihrer Ausbildung trat H. T. in die Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis
ein, eine von Hildegard Burjan gegründete Ordensgemeinschaft mit mehreren Niederlas-
sungen im deutschsprachigen Raum, und nahm den Ordensnamen Schwester Hildegard
an. Schon seit langem an sozialen Fragen interessiert, gründete sie – von ihrem Orden un-
terstützt – 1966 die Caritas-Schule für Sozialberufe in Wien. Sie leitete dieses heute von
mehreren hundert Jugendlichen besuchte Caritas-Ausbildungszentrum für Sozialberufe der
Erzdiözese Wien bis 1998; ihr Nachfolger wurde der Jurist Dr. Wolfgang Mandl.
Schon in den 1980ern begann Sr. H. die österreichische Hospizbewegung für praktische und
seelsorgliche Sterbebegleitung aufzubauen. Am Leiden und Sterben ihres Bruders Wolf-
gang Teuschl machte sie wertvolle Erfahrungen in der Palliativmedizin und Sterbebeglei-
tung. Ende der 1990er-Jahre gelang es Sr. H. durch Tagungen und Kurse, die unter anderem
im Bildungshaus Lainz stattfanden, die medizinische Schmerzbehandlung stärker ins Be-
wusstsein der Ärzteschaft zu rufen und die Palliativmedizin auf eine breitere Basis zu stellen.
In „ihrem“ Hospiz am Rennweg in Wien verstarb H. T. an einem unheilbaren Krebsleiden
2007. Sie wurde am Kalksburger Friedhof in Wien bestattet.
Bezeichnend für den Weitblick und den starken Glauben Sr. H.s war ihr Umgang mit dem na-
henden Tod. Selbst schwer leidend, war sie auch in den letzten Lebensmonaten Hoffnungsspen-
derin für ihre Umgebung. Im Hospizwerk sorgte sie dafür, dass mit der früheren Landeshaupt-
frau Waltraud Klasnic weiterhin eine „Powerfrau“ an der Spitze steht. Bei vielen Gelegenheiten,
Seminaren oder Gruppenreisen gab Sr. H. originelle Impulse und stellte dafür gerne Texte, Be-
trachtungen und Lieder zusammen. So tat sie es auch einige Monate vor ihrem Tod für das
Begräbnis und das Requiem am 27. Februar, sodass beide den Charakter eines freudigen Dank-
gottesdienstes für die große Schar ihrer Freunde bekamen. Kennzeichnend für ihren Humor
und ihre Glaubensstärke war u. a. die Wahl des Liedes „Wo kämen wir hin …“ von Kurt Marti.
Ausz., Mitglsch.: 1993 bis 2008: Vorstandsmitglied im Dachverband Hospiz Österreich,
1989: Fürst Franz Josef v. Liechtenstein-Wettbewerb für familienfördernde Maßnahmen,
1998: Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2004: Kardi-
nal-König-Preis der Stiftung Communio et Progressio für den Einsatz für ein Sterben in
Würde, 2006: Felix-Ermacora-Menschenrechtspreis, 2008: Liese-Prokop-Frauenpreis für
besonderes Engagement für Mitmenschen.
L.: Jirez 2008, Wikipedia
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika