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Urbancic Melitta, Grünbaum, Makarska; Schriftstellerin, Übersetzerin und Journalistin
Geb. Wien, 21. 2. 1902
Gest. Reykjavik, Island, 17. 2. 1984
Herkunft, Verwandtschaften: M. U. stammte aus gehobenen bürgerlichen Kreisen. Ihre
Mutter Ilma Grünbaum starb 1943 in Theresienstadt. Ihr Vater Dr. Adolf Grünbaum, ein
Rechtsanwalt, starb 1938.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1930 Heirat mit Viktor Urbancic († 1958); Kinder: Peter
(* 1931), Ruth (* 1932), Sybill (* 1937), Erika (* 1945).
Freundschaften: Hielt sehr lange Kontakt zu Erika Mitterer.
Ausbildungen: Studium an der Universität Wien und an der Ruprecht-Karls-Universität
Heidelberg, u. a. bei Karl Jaspers und Friedrich Gundolf. 1928 Promotion zum Dr.phil. in
Heidelberg. Diss.: „Der fünffüßige Jambus bei Grabbe“. Parallel dazu bildete sie sich als
Schauspielerin aus.
Laufbahn: Debütierte 1928 als Schauspielerin am Theater in Koblenz. Lebte in Mainz,
kehrte 1933 nach Wien zurück und übersiedelte ein Jahr später nach Graz. Emigrierte 1938
nach Island, arbeitete als Lehrerin, u. a. an einem Gymnasium. 1946 bis 1949 Mitarbeiterin
der „Furche“. Schrieb 1948 bis 1958 für die „Arbeiterzeitung“. Verfasste eigene Gedichte
und übersetzte isländische Lyrik. Sie unterstützte ihren Mann, war als Sprachlehrerin tätig
und arbeitete auch als Bildhauerin. Als Bildhauerin schuf sie eine Anzahl von Skulpturen,
von denen einige in öffentlichen Gebäuden in Reykjavik stehen. Schon in Graz – inspiriert
und angeleitet vom österreichischen Bienenforscher Karl von Frisch – als Imkerin tätig ge-
wesen, baute sie in Island die erste in dem Land lange Jahre überdauernde Bienenzucht auf
und unterwies Interessenten in der Imkerei. Sie schrieb zahlreiche Gedichte und übersetzte
isländische Gedichte, darunter sämtliche Liedtexte der Sammlung isländischer Volkslieder
von Dr. Victor Urbancic, ins Englische und Deutsche.
L.: Röder/Strauss 1980 –1983, Sternfeld/Tiedemann 1970, http://www.erika-mitterer.org/
Urbancic Terezija, Urbancic-Slavka (Partisaninnenname: Slavka); Bäuerin und
Widerstandskämpferin
Geb. Remschenig/Remšenik, Kärnten, 1903
Gest. 1997
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter eines Keuschlers und Holzarbeiters. Brüder: Francek,
Orij (Partisanen).
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet, drei Kinder.
Laufbahn: Nachdem T. U.s Mann zu den Partisanen gegangen war, verließ sie aus Furcht
vor einer Verhaftung mit ihren drei Kindern den Hof. Anfangs versorgte sie den Bauernhof
noch heimlich, nach dessen Plünderung durch die Polizei tauchte sie mit ihren Kindern
in einem Bunker im Wald unter. Später werden die Kinder bei Verwandten untergebracht.
T. U. schloss sich der Befreiungsfront an, wo sie für die Wäsche sorgt und als Köchin tätig
ist. Das Bataillon löst sich auf der Flucht vor der Deutschen Wehrmacht auf und sie kehrt,
von den Strapazen des Partisanenlebens schwer gezeichnet, aus Jugoslawien nach Hause
zurück.
L.: Dokumentationsarchiv 1990, http://www.doew.at/…/service/archiv/eg/urbancic1.html
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika