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Vallia | V 3383
Vallia Censorina
Geb. 3. Jh. n. Chr.
Geograph. Lebensmittelpunkt: Carnuntum (römische Provinz Pannonien).
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Caius Vallius Scrib[oniano?].
Qu.: Grabinschrift, 1899 in Carnuntum gefunden. Heute im Museum Carnuntinum. Diese
Grabinschrift setzt V. C. für ihren Vater, der Bürgermeister in Carnuntum, römischer Ritter
und ein Mitglied des Priestervereins der Flamen war.
L.: CIL III 14359³; Swoboda, Carnuntum 123, 281 Anm. 14; Vorbeck, Zivilinschriften 45
Nr. 178; lupa Nr. 1748
Marita Holzner
Valmarana Anna Julia Gräfin v., geb. Portia; Obersthofmeisterin
Geb. ?
Gest. nach 1650
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Graf Hermes Portia († vor 1598) und Freiin Mag-
dalena v. Lamberg-Lichtenwald. Geschwister: Giovanni Sforza († 1624), Hauptmann zu
Görz, heiratet Anna Maria v. Raunach; Alfonso, heiratet Elisabeth Gazzoldo; Vittoria, spa-
nisches Hoffräulein, heiratet Marques Rodrigo del Orozco. Kinder: Maria Elisabeth, heira-
tet 1641 Graf Ferdinand Guido Portia; Leonhard (1618–1631). Sonstige: Ihr Ehemann war
der Bruder der Gemahlin des kaiserlichen Oberststallmeisters Bernhardin v. Herberstein
(1566–1624), die 1630 ebenfalls Obersthofmeisterin wurde. Mit der Familie ihres Bruders
Giovanni Sforza sowie mit den Kindern ihrer Schwägerin blieb sie dauerhaft in Kontakt.
Laufbahn: Sie wurde im Jahr 1600 Hoffräulein der Erzherzogin Maria von Innerösterreich
(1551–1608), der Mutter Kaiser Ferdinands II. (1578–1637), begleitete aber 1608 deren
Tochter, Erzherzogin Maria Magdalena (1589 –1631) zur Hochzeit nach Florenz. Wahr-
scheinlich kurze Zeit später heiratete sie den Grafen Ascanio Valmarana (1576 –1623), der
aus Vicenza stammte, aber als Mundschenk bzw. Kämmerer am Grazer Hof Ämter inne
hatte. Später war er kaiserlicher Rat und Hauptmann zu Triest. Warum 1622 bei der Suche
nach einer Obersthofmeisterin die Wahl auf seine Gemahlin fiel, ist noch nicht geklärt.
Gewöhnlich hatten ausschließlich verwitwete Frauen dieses Amt inne. Möglicherweise
spielte der Umstand eine Rolle, dass sie sowohl Deutsch wie Italienisch sprach und als
Dolmetscherin für die junge Kaiserin Eleonora Gonzaga d. Ä. (1598 –1655) dienen konn-
te. Verbindungen zum Kaiserhof hatte sie jedenfalls nicht nur über ihren Bruder, sondern
auch über ihre Schwägerin Margarita v. Herberstein (1580 –1644), geb. Valmarana, die mit
dem Oberststallmeister Ferdinands II. verheiratet war. Während ihrer Amtszeit assistierte
sie der Kaiserin beispielsweise während der Krönung zur Königin in Ungarn und wurde
mehrfach als Beraterin in Zeremoniellfragen herangezogen. Warum sie bereits nach relativ
kurzem Dienst mit einer Abfertigung von 3.000 Gulden wieder verabschiedet wurde, liegt
ebenfalls noch im Dunklen
– vielleicht waren Spannungen im Verhältnis der beiden Frauen
der Grund, vielleicht hatte sie ihre Amtszeit auch von vornherein begrenzt. Nach ihrem
Rückzug aus Wien lebte sie in ihrem Haus in Graz bzw. in Porcia.
L.: Betz 2000, Hübner 1727, Keller 2005, Tagebuch Christians des Jüngeren 1858
Katrin Keller
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 3, P – Z
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 3, P – Z
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1238
- Kategorie
- Lexika