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Nach 1918
Aus Österreichs Höhe und Niedergang - Eine Lebensschilderung
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In der Monarchie war von diesen Vorbereitungen nicht viel zu be- merken, außer einigen allgemeinen Vorkehrungen, die aber nicht sehr auffielen, da zu jener Zeit zum erstenmal planmäßige Mobili- sierungsbestimmungen durchgeführt wurden. Doch sehr bald darauf kam es trotz des Protestes der Türken zum Einmarsch in Bosnien und zu ernsten Kämpfen, die nicht allseits einen befriedigenden Verlauf nahmen. Es wurde eine zweite und dritte Mobilisierung nötig, wodurch schließlich eine Armee von 12 Infanteriedivisionen mobil zur Verwendung gelangte. MitwachsenderSpannungundUngeduld verfolgte ichdasAnschwel- len der militärischen Aktion, zumal auch ein Regiment aus dem Bri- gadeverband losgelöst wurde und mit der Brünner Infanterietruppen- division abmarschierte. Da litt es mich nicht länger, und ich bat in einem wohlgesetzten Schreiben den Chef des Generalstabes um meine Einteilung zur mobilisierten Armee, was mir auch sofort ge- währt wurde. MeineEltern reisten nachBrunn,um michnochmals zu sehen, und von ihnen, meinenanderenVerwandtenundmeinemlieben General Dumoulin zum Zuge begleitet, fuhr ich, mit Segenswünschen überschüttet, dem ersehnten Ziel, der Kriegskampagne entgegen. b) Der Okkupationsfeldzug in Bosnien Ich stand als Generalstabsoffizier bei der 61. Infanteriebrigade (31. Infanteriedivision). Brigadier war Oberst Killic, ein schneidiger Troupier aus dem Grenzlande, Divisionär Feldmarschalleutnant vonKees, mein einstigerAkademiekommandant. Gelassenund zurück- haltend, besaß er imser unbedingtes Vertrauen. Die Division bestand an Infanterie aus dem 6. und 33. Regiment, ausden 23., 44., 52.und69. Reserveregimentern. Diedrei erstgenannten Truppenkörper bildeten die 61. Infanteriebrigade. Es waren schöne ungarische Truppen, doch von irgend einem Elan für die Sache war nicht die Spur. Man fühlte deutlich, daß sie gingen, weil sie gehen mußten; von einer kriegerischen Begeisterung war aber nicht die Spur vorhanden. Wenn ich damit die Stimmung bei Beginn des Weltkrieges vergleiche, so ist es, als ob es sichum zwei ganz verschiedene Armeen handeln würde. Das ist eben das Volks- heer! Für die Okkupation sowie für die Eroberung eines fremden Landes, von dem die allerwenigsten je etwas gehört haben, kann es ohne besondere Agitation keinenSchwung geben. Währendim Welt- krieg, wo das Gefühl des Existenzkampfes anfänglich die meisten 44
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Aus Österreichs Höhe und Niedergang Eine Lebensschilderung
Titel
Aus Österreichs Höhe und Niedergang
Untertitel
Eine Lebensschilderung
Autor
Auffenberg von Komarów
Verlag
Drei Masken Verlag München
Ort
München
Datum
1921
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.4 x 21.6 cm
Seiten
536
Kategorien
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