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Nach 1918
Aus Österreichs Höhe und Niedergang - Eine Lebensschilderung
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— einen vollen Erfolg erbrachte. Es gelangten 40 Stiftungs- plätze mit einem jährlichen Fruchtgenuß von je 400 Kronen zur Ver- teilung; für die damaligen Preisverhältnisse in jenen abgelegenen Gegenden eine nicht zu unterschätzende Summe. Ich entsinne mich nicht, daß es bei uns einem einzelnen Manne in nicht offizieller Stel- lung je gelungen wäre, alten Kameraden eine relativ so bedeutende Hilfe zuzuführen, überdies unter Modalitäten, die einen günstigen politischen Effekt auslösen konnten, wenn man die Förderung dy- nastischer Interessen als Ziel ansieht, was bei meinem Motiv der Fall war. Aufrichtig erfreut über das rasche und gute Gelingen dieser Ak- tion hätte ich doch auch gerne irgendein anerkennendes Wort für meine Leistungen gehört. Schließlich ist das menschlich und ent- sprach meinem ganzen Erziehungs- und Werdegang. Doch so ein Wort kam nicht, weder von oben noch von unten, wedervom Staate noch vom Lande, und wie so oft in meinem Leben mußte ich auch da die Befriedigung in der eigenen Brust suchen. Im Jänner begann ich meine Inspizierungstouren, die mich zu- nächst zu den ungarischen und galizischen Korps führten. Ich ge- wann einen günstigen Eindruck, fand überall ein qualifiziertes Lehr- personal, und es galt nur die entsprechende Richtimg zu geben, um mit Sicherheit auf ein gutes Resultat zu rechnen. Ende März be- sichtigte ich die Korpsschulen in Agram und Sarajewo. Diese Reise sollte der Ausgangspunkt einer erweiterten Tätigkeit werden, die dann ins politische Gebiet hinüberspielte. Ich erhielt nämlich vom Kriegsminister den Auftrag, mir die Ver- hältnisse im Okkupationsgebiet genau anzusehen— sowohl in mili- tärischer, als auch in politischer Hinsicht. Dies erwies sich als not- wendig, da die einlaufenden Berichte ein wechselvolles und wenig erfreuliches BÜd boten. Ein ähnliches Verlangen stellte auch der Chef des Generalstabes an mich, dem esum die konkreten Vorsorgen zu tun war, die damals in ernsthafter Beratung standen, imd deren Ergebnisse seinen Wün- schen so wenig entsprachen. Insbesondere konnte er sich mit den Ansichten und Maßnahmen des damaligen kommandierenden Gene- rals und Landeschefs in Sarajewo, Feldmarschalleutnant Winzor, nicht einverstanden erklären. Dafür war er für den Müitärkomman- danten in Zara, Feldzeugmeister Varesanin, sehr eingenommen. Dieser streberische Mann war zweifelsohne sehr rührig, — nament- lich in politischer Beziehung— wobei es ihm auf kleine Zettelungen nicht weiter ankam. Er trachtete eifrig, sich der katholischen Alba- nesen zu versichern, für die er dann auch tatsächlich Waffen und Munition in Bereitschaft setzte. Müitärpolitisch mochte dies ganz III
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Aus Österreichs Höhe und Niedergang Eine Lebensschilderung
Titel
Aus Österreichs Höhe und Niedergang
Untertitel
Eine Lebensschilderung
Autor
Auffenberg von Komarów
Verlag
Drei Masken Verlag München
Ort
München
Datum
1921
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.4 x 21.6 cm
Seiten
536
Kategorien
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