Seite - 87 - in Aus Österreichs Vormärz - Galizien und Krakau
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Provisoriums in Krakau — auch wenn es unter österreichischer Firma
allein geführt werden sollte — praktisch untunlich, mit dem Ruin jeder
Ordnung und allen Wolstandes im Freistaate verknüpft sein und nebstbei
den österreichischen Finanzen, ohne allen Ersatz, bedeutende Lasten
auflegen würde.« (»Als einen Beleg dieser Wahrheit erkannte man —
so bemerkte Fürst Metternich — die soeben von der das Krakauer Frei-
gebiet dermalen verwaltenden Behörde gelieferten Ausweise der gänz-
lichen Erschöpfung der dortigen Kassen und die daraus hervorgehende
sofortige Anforderung bedeutender Zuschüsse von Seite der k. k. Finanzen
adato I. Dezember d. J. an.«) 4. Daß die bei Eintreten der Inkorporations-
Alaßregel allerdings zu erwartenden Ausfälle der Presse, der Oppositionen
in den Kammern und einer irregeleiteten öffentlichen Meinung auch bei
der Fortdauer des. Provisoriums unter österreichischer Firma nicht aus-
bleiben, vielmehr durch die länger andauernde Spannung und die oben
angedeuteten materiellen Nachtheile der Maßregel noch "erbitterter und
anscheinend mehr gerechtfertigt sich gestalten würden. Daß daher 5.,
alles wol erwogen und abgewogen, die Bedenklichkeiten, welche der als-
baldigen Vollziehung der Inkorporations-Maßregel entgegengestellt werden
könnten, überwogen seien durch die evidenten Nachtheile und Gefahren,
welche aus einer ferneren Verschiebung des Vollzugs der Maßregel ent-
springen würden.« (Protokoll einer am 3. November 1846 gepflogenen
Besprechung. St. A.) Bloß Ficquelmonts Gutachten (vom 2. November)
konnteaufgefunden werden; es erliegtimStaatsarchive. (Vgl.Szarota, 151 ff.)
132) (27) Nesselrode an Medem, dd. Petersburg, 2. November;2i. Ok-
tober (Martens, IV, P. I, 531). Vgl. Szarota, 150. ».
. . Le derniermot . . .
est celui — bemerkte Graf Ficquelmont in seinem Gutachten — que.
si Cracovie ne devient pas autrichien, il deviendra russe; mais Cracovie
n'est pas un point isole; pour un avenir plus ou moins eloigne, c'est la
Galicie tout entiere. La Galicie nous est ouvertement hostile; un
mouvement secret la pousse vers la Russie; au moment oü la Russie
le voudrait, ce mouvement secret se prononcerait hautement . . . nous
sommes en face de deux inevitables dangers: le danger polonais qui est
flagrant, actif et qui a pour allie l'element revolutionnaire de tous les
pays . , . le danger russe, plus eloigne, mais inevitable si nous ne savons
pas triompher du danger polonais; car c'est alors la Russie qui s'en
chargera en finissant par se soumettre et s'assimiler tout ce qui existe
de polonais.«
"3) (27) Denn dies könnte bei einer Fortdauer der militärischen
Administration entweder gar nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten
\ind empfindlichem Zeitverlust erreicht werden.
13*) (27) Siehe S. 26.
i35j (^^27) Vortrag Metternichs vom 5. November 1846. (Staats-
konferenz, Z. 1288 ex 1846. St. A.) Handschreiben wurden erlassen an:
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Aus Österreichs Vormärz
Galizien und Krakau
- Titel
- Aus Österreichs Vormärz
- Untertitel
- Galizien und Krakau
- Autor
- Hanns Schlitter
- Verlag
- AMALTHEA- VERLAG
- Ort
- Zürich - Leipzig - Wien
- Datum
- 1920
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 12.0 x 18.89 cm
- Seiten
- 148
- Schlagwörter
- Epoche, 19. Jahrhundert, Nationalismus, Liberalismus und Sozialismus
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918