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Österreichische Historiker - Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Seite - 244 -
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244 Ulfried Burz redaktion für den Artikel „Kärnten“, soweit sie mir überhaupt noch zustehen sollte, zurück.172 Das HWB-Redaktionskomitee, das bis 1939/1940 in Kiel beherbergt war, reagierte na- hezu postwendend. Man könne zwar auf eine formelle Entlastung von der Teilredaktion, aber auf die weitere Mitarbeit nicht verzichten. Der rekonvaleszente Wutte sah sich erneut in die Pflicht genommen : Ich werde trotzdem zunächst versuchen, die paar umgearbeiteten Artikel ins reine zu bringen. Die Konzepte liegen in Gabelsberger Stenographie vor, so dass ich sie selbst diktieren muss.173 Dass der gesundheitlich angeschlagene Gelehrte zu dieser Zeit die Mitarbeit an historischen Themata, die in aktuelle politische Gegebenheiten hinein- reichten, gezielt unterbinden wollte, kann einem Schreiben an die Redaktion des HWB entnommen werden, in dem die Frage des Kärntner Schulwesens und deren Aufbereitung für den Sammelband zur Disposition stand. Der Historiker, der ersucht worden war, einen weiterführenden Beitrag über die Besonderheiten von Kärntner Bildungseinrich- tungen zu schreiben, führte dazu aus : Die Darstellung reicht bis zum Scheitern des Kultur- Selbstverwaltungsentwurfes, betrifft also eine bereits der Vergangenheit angehörende Episode […]. Die weitere Entwicklung ist ein Politikum, ich möchte sie daher nicht behandeln, da ich infolge meiner langen Krankheit nicht im Laufenden blieb, heute zu wenig Verbindungen mit den massgebenden Stellen habe und daher nicht weiss, wie man sich dazu stellt. Vielleicht ist es aber überhaupt am besten, das heikle Thema der Schule mit dem Scheitern der Autonomie- verhandlungen zu schliessen. […] Für die Zeit 1933 bis 1938 und die unmittelbare Gegenwart wären andere Mitarbeiter zu gewinnen, was ja vielleicht schon geschehen ist. Mir fehlt da die nötige Personenkenntnis. Heil Hitler !174 Als Wutte im Dezember 1938 informiert wurde, dass der Beitragsartikel Kärnten aus der alphabetischen Anordnung genommen und „Kärnten“ als Nachtrag im III. Band des HWB veröffentlicht werden würde, dokumentiert der Entwurf des Antwortschreibens ei- nen verärgerten Gelehrten und ein Kapitel Kärntner Wissenschaftsgeschichte : Ihr Schrei- ben vom 21. Dezember v. J. [1938, Anm. Burz] hat mich sehr unangenehm überrascht. Es ist geradezu eine Tragikomödie, daß der Artikel „Friaulisch-windische Marken“, gegen den ich mich von Anfang an aus sachlichen, wenn auch anderen Gründen gesträubt habe, jetzt wieder zerrissen werden muß, was neuerliche Umarbeitungen – für mich wäre es die vierte ! und Auslanddeutschtums“, in : Geschichtsschreibung als Legitimationswissenschaft 1918–1945, hg. v. Peter Schöttler (Frankfurt/M. 1997) 104–127. Das HWB zielte darauf ab, den gegenwärtigen Stand unseres Wis- sens über den geographischen Raum und die Schicksale, über die Herkunft, Siedlung, kulturelle, soziale, politische, rechtliche und wirtschaftliche Lebensbedingungen des gesamten Grenz- und Auslanddeutschtums […] zu dokumen- tieren. Angaben nach : Aus den Vertrags- und Arbeitsrichtlinien des HWB, in : KLA, NLW, Schachtel 11, 367. 172 Wutte an die Hauptredaktion des HWB, z. Hd. Paul H. Ruth, Klagenfurt, 24.05.1938, KLA, NLW, Schach- tel 11, 371. 173 Wutte an Ruth, Klagenfurt, 02.07.1938, ebd. 174 Wutte an die Hauptredaktion des HWB, Klagenfurt, 30.09.1938, ebd.
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Österreichische Historiker Lebensläufe und Karrieren 1900–1945, Band 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Österreichische Historiker
Untertitel
Lebensläufe und Karrieren 1900–1945
Band
2
Autor
Karel Hruza
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2012
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78764-8
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
678
Schlagwörter
Lebensläufe, Werke und gesellschaftliches Wirken österreichischer Historikerinnen und Historiker, Geschichtsforschung
Kategorie
Biographien
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