Seite - 13 - in Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Bild der Seite - 13 -
Text der Seite - 13 -
13
reichischen bzw. Wiener zionistischen Vereine und Zeitschriften der Zwischen-
kriegszeit wird die Untersuchung ergänzen.
Nach der Darstellung der Einwanderungswellen der 1920er Jahre wird der Fokus
auf die zeitlich längste und quantitativ größte Immigrationsphase vor dem Zweiten
Weltkrieg, die Fünfte Alijah, gerichtet. Aufgezeigt werden die besonderen Cha-
rakteristika der jüdischen Masseneinwanderung sowie die Reaktionen der arabi-
schen Bevölkerung und der britischen Regierung; ferner erfolgt eine detaillierte
Quantifizierung – insbesondere des österreichischen Anteils. In einem weiteren
Kapitel werden die Motive der Auswanderung aus Österreich nach Palästina vor
1938 herausgearbeitet.
Der zweite Teil behandelt die Flucht österreichischer Jüdinnen und Juden nach
Palästina während der nationalsozialistischen Herrschaft. Eingebettet in den wei-
teren Kontext der jüdischen Emigration/Flucht aus Österreich und ausgehend
von bereits vorliegenden Studien zur Judenverfolgung im Allgemeinen sowie zur
Flucht im Besonderen soll erörtert werden, wie sich die Vertreibungspolitik der
Nationalsozialisten dargestellt hat. Zunächst ist danach zu fragen, wie die natio-
nalsozialistische Führung bzw. der dafür zuständige Sicherheitsdienst (SD) der
Schutzstaffel (SS) die von Beginn an zum Hauptziel erklärte Förderung der jüdi-
schen Vertreibung erreichen wollte und welche Rolle in diesem Zusammenhang
dem Zielland Palästina zukam. Wie die vom SD entwickelten Konzepte in der Folge
in die Praxis umgesetzt wurden, lässt sich wohl am besten am Beispiel Österreichs
demonstrieren, war das Land doch unmittelbar nach dem „Anschluss“ zum „Exer-
zierfeld“ einer Vertreibungs- und Ausplünderungspolitik geworden, das mit der
Gründung der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung Wien“ im August 1938
seine Techniken „perfektioniert“ hatte. Die Reaktionen der jüdischen und zionis-
tischen Institutionen auf die antijüdischen Maßnahmen und das Agieren unter
nationalsozialistischer Kontrolle werden in einem weiteren Kapitel nachgezeichnet.
Im Hinblick auf die Destination Palästina muss beleuchtet werden, wie sich die
Einwanderungsbestimmungen auf die Fluchtmöglichkeiten der verfolgten Jüdinnen
und Juden ausgewirkt haben. Welchen Einfluss hatte die Quotenregelung auf das
Verhältnis zwischen Mandatsregierung und Jewish Agency und wie äußerte sich der
Konflikt um die Zertifikatsverteilung
– sowohl zwischen der Jewish Agency und den
einzelnen Palästina-Ämtern als auch innerhalb Österreichs zwischen den zionisti-
schen Verbänden und Zertifikatswerbern aus Wien und der Provinz? Welche Rolle
spielten schließlich Jugend-Alijah und illegale Einwanderung, die „Alijah Beth“, für
die Rettung der österreichischen Jüdinnen und Juden und wie wurde letztere von
den Briten bekämpft?
Forschungsstand und Quellen
Die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung aus Österreich zur Zeit der national-
sozialistischen Herrschaft und zahlreiche damit verbundene Aspekte sind bereits
ausführlich untersucht worden und auch die Flucht österreichischer Jüdinnen und
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht
Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
- Titel
- Land der Verheißung – Ort der Zuflucht
- Untertitel
- Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
- Autor
- Victoria Kumar
- Verlag
- Studienverlag Ges.m.b.H.
- Ort
- Innsbruck
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-7065-5419-0
- Abmessungen
- 15.6 x 23.4 cm
- Seiten
- 216
- Schlagwörter
- Palestine/Israel, Aliyah/Zionism, Jewish history of Austria, National Socialism in Austria, Palästina/Israel, Alijah/Zionismus, Jüdische Geschichte Österreichs, Nationalsozialismus in Österreich
- Kategorien
- Geschichte Nach 1918