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Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
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19 und muslimischer Gruppierungen einerseits und der in allen jüdischen Migrati- onsphasen starken Präsenz des wirtschaftlichen Motivs (die Suche nach Beschäfti- gungsmöglichkeiten etc.) andererseits, gewann die „Normalisierungsthese“, wonach die Wanderung von Jüdinnen und Juden keineswegs als außergewöhnlicher Prozess anzusehen wäre, an Boden. Gleichzeitig wurden aber auch ihre Grenzen deutlich: Bei den Zwangsmigrationen während und nach dem Ersten Weltkrieg und vor allem bei den systematisch erfolgten Vertreibungen und Deportationen durch die Nationalsozialisten verliert der Ansatz weitgehend seine Gültigkeit. Trotz Anerkennung der Vielzahl an unterschiedlichen Ursachen und des jewei- ligen spezifischen Kontexts jüdischer Migrationsprozesse muss der Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen bei den meisten Wanderungsbewegungen als so genannter „Push-Faktor“ und somit als unmittelbarer Auslöser mitberücksichtigt werden. Im weiteren Sinne wird auch daran angeknüpft, wenn es darum geht, die Wechselwirkung von Antisemitismus und Zionismus zu untersuchen, kann doch der politische Zionismus Theodor Herzls als nationaljüdische Antwort auf ein seit Ende des 19.  Jahrhunderts zunehmend antisemitisch geprägtes Europa gesehen werden. Gleichzeitig markiert der Beginn der zionistischen Bewegung den Anfang der modernen jüdischen Masseneinwanderung nach Palästina. Palästina-Wanderung Der besondere Stellenwert, den die jüdische Migration innerhalb der allgemeinen Migrationsgeschichte trotz und wegen ihrer unterschiedlichen Bewertung in der Historiographie einnimmt, tritt nirgends deutlicher in Erscheinung als beim Ziel- land Palästina. Untrennbar mit der jüdischen Geschichte und Tradition verbunden, kommt der Destination in erster Linie durch die religiöse Komponente Bedeutung zu: Mit der Entstehung der jüdischen Diaspora außerhalb der Grenzen des „Landes Israel“ begann ebenfalls die Hoffnung auf eine Rückkehr nach „Erez Israel“23 bzw. nach Jerusalem und dem Tempel  – zentrale Bezugspunkte, für welche im Laufe der Zeit das Synonym „Zion“24 gebraucht wurde. Als „geotheologischer Begriff“, der den Bezug auf den realen Ort mit der Erwartung von Heil vereint, meint „Erez Israel“ dem Wortsinn nach „Land (Boden, Stadt, Berg) des Heiligen“ und verknüpft dabei mehrere Dimensionen des Heiligen. Im Zentrum steht die Vorstellung, dass Gott der Besitzer des Landes wäre und in ihm präsent wäre. Als Bezeichnung für das von den Israeliten besiedelte Land setzte sich „Erez Israel“ trotz mehrmaliger Erwähnung in der Hebräischen Bibel nur langsam durch. Aus jüdischer Sicht bewies die Vielzahl an biblischen Belegen die kontinuierliche Gegenwart und Bindung 23 Andere gängige Schreibweisen sind z. B. „Eretz Israel“ und „Eretz Yisrael“. 24 Ursprünglich meinte „Zion“ nur einen Hügel Jerusalems, später auch den angrenzenden Tempel- berg und schließlich ganz Jerusalem und das ganze Land.
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Land der Verheißung – Ort der Zuflucht Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Titel
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht
Untertitel
Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Autor
Victoria Kumar
Verlag
Studienverlag Ges.m.b.H.
Ort
Innsbruck
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7065-5419-0
Abmessungen
15.6 x 23.4 cm
Seiten
216
Schlagwörter
Palestine/Israel, Aliyah/Zionism, Jewish history of Austria, National Socialism in Austria, Palästina/Israel, Alijah/Zionismus, Jüdische Geschichte Österreichs, Nationalsozialismus in Österreich
Kategorien
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