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Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
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85 politische, wirtschaftliche und soziale Programm des „Betar“, der Umgang mit Feu- erwaffen etc.223 Die Wiener Ortsgruppe des „Betar“ wurde 1928 gegründet, 1932 verzeichnete sie 230 und 1936 bereits 950 Mitglieder. Nach dem Zerwürfnis mit der „Zionistischen Weltorganisation“ riefen die „Revisionisten“ 1933 ihre Jugend- verbände dazu auf, keine Einwanderungszertifikate mehr von der Jewish Agency anzunehmen, sondern zu versuchen, durch die Anforderung von Arbeitgebern in Palästina ins Land zu gelangen. Kurze Zeit später zogen sie diese Forderung wieder zurück, bis sie schließlich von Seiten der Weltorganisation von der Zertifikatsver- teilung ausgeschlossen wurden. Gemessen an seinen Mitgliederzahlen und seiner Funktion als Organisator der Hachscharah war der oben beschriebene Dachverband „Hechaluz“ zweifellos die bedeutendste Jugendorganisation. 1928 wurde der „Verband der zionistischen Jugendgruppen“ gegründet, in dem der Großteil der Vereinigungen  – allein in Wien existierten zum Zeitpunkt seiner Gründung 32 zionistisch ausgerichtete Jugendor- ganisationen, darunter acht Mittelschülerverbindungen  – vertreten war. Der besonders nach 1938 zwischen den politischen Organisationen und Verei- nen ausgefochtene Kampf um die Zuweisung von Palästina-Zertifikaten wurde auch unter den Jugendverbänden ausgetragen. Zionistische Zeitungen und Zeitschriften Dass zahlreiche der in Österreich in der Zwischenkriegszeit existierenden jüdischen Zeitungen und Zeitschriften zionistisch orientiert waren und sich diese erfolgreich positionieren konnten, führt Dieter Hecht u. a. darauf zurück, dass Wien seit der Jahrhundertwende als Zentrum der zionistischen Presse galt und die Forderungen der Zionisten in der Umbruchsstimmung nach dem Ersten Weltkrieg erstmals auf größeres Echo gestoßen waren.224 Ein Jahr bevor die „Jüdische Zeitung“, die von 1907 bis 1920 das wichtigste Organ der Wiener Zionisten war, aus finanziellen Gründen eingestellt wurde, erschien mit der ebenfalls von der „Jüdischen Zeitungs- und Verlagsgesellschaft m. b. H.“ ab Jänner 1919 herausgegebenen „Wiener Mor- genzeitung“ die erste deutschsprachige zionistische Tageszeitung. Die Zeitschrift verstand sich nach Definition des langjährigen Chefredakteurs und Mitheraus- gebers Robert Stricker als „Judenblatt“, dessen Gründung angesichts der „krank- 223 Vgl. „Verfassung für den betarischen Alltag“. The Jabotinsky Institute, B 11 (Betar Austria), alef 4–11. Geprüft wurde etwa das politische, wirtschaftliche und soziale Programm des „Betar“, der Yishuv und seine Strömungen, der Umgang mit Feuerwaffen etc. 224 Dieser Teil folgt den Ausführungen von Dieter Hecht, Die Stimme und Wahrheit der jüdischen Welt. Jüdisches Pressewesen in Wien 1918–1938. In: Frank Stern/Barbara Eichinger (Hg.), Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938. Akkulturation  – Antisemitismus  – Zionismus, Wien- Köln-Weimar 2009, S. 99–114, hier S. 102 f. Siehe außerdem Evelyn Adunka, Die Wiener jüdische Presse in der Zwischenkriegszeit anhand von vier Beispielen. In: Susanne Marten-Finnis/Markus Winkler (Hg.), Die jüdische Presse im europäischen Kontext 1686–1990, Bremen 2006, S. 223–233; Budischowsky, Jüdisch-politische Organisationen, S. 168–174, 213–216.
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Land der Verheißung – Ort der Zuflucht Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Titel
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht
Untertitel
Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Autor
Victoria Kumar
Verlag
Studienverlag Ges.m.b.H.
Ort
Innsbruck
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7065-5419-0
Abmessungen
15.6 x 23.4 cm
Seiten
216
Schlagwörter
Palestine/Israel, Aliyah/Zionism, Jewish history of Austria, National Socialism in Austria, Palästina/Israel, Alijah/Zionismus, Jüdische Geschichte Österreichs, Nationalsozialismus in Österreich
Kategorien
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