Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geschichte
Nach 1918
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Seite - 98 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 98 - in Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945

Bild der Seite - 98 -

Bild der Seite - 98 - in Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945

Text der Seite - 98 -

98 talisten“, 1.964 Schülerinnen, Schüler, Studentinnen und Studenten, 27.729 Arbei- terinnen und Arbeiter und 16.610 „Abhängige“. Die wichtigsten Herkunftsländer waren wie in den Jahren zuvor Polen (29.407), Rumänien (3.616) und Deutschland (5.757).259 Identische Daten enthält der Jahresbericht des Einwanderungskommis- sars der Palästina-Regierung, der zusammenfassend in der „Jüdischen Rundschau“ veröffentlicht wurde. Zusätzlich wurde angegeben, dass auch die arabische Immig- ration Zuwächse verzeichnet hatte (von jeweils rund 1.700 in den beiden Vorjahren auf 2.293 im Jahr 1935) und dass die illegale Einwanderung (in Form von Personen, die als Touristinnen und Touristen ins Land kamen und dort blieben, ohne ihren Status legalisieren zu lassen) mit 4.518 Jüdinnen und Juden und 3.256 Araberinnen und Arabern höher war als je zuvor.260 Andere Ergebnisse präsentierten hingegen die ebenfalls von den Briten erstellten „Palestine Blue Books of Statistics“, die auf insgesamt 59.718 Immigrantinnen und Immigranten (58.050 Jüdinnen und Juden, 606 Araberinnen und Araber und 1.052 andere) kamen.261 Die Zahlen zur österreichischen Alijah wurden bereits oben (auch für das Jahr 1935) dargelegt, als Quelle für die folgenden Detailinformationen wird die Statistik des Palästina-Amtes herangezogen, wonach die jüdische Auswanderung aus Öster- reich nach Palästina 889 Personen umfasste. Da die in der Zeitschrift „Die Stimme“ publizierte Aufstellung auch die Kategorie Staatszugehörigkeit enthält, waren damit offenbar die insgesamt vom Palästina-Amt abgefertigten Personen gemeint, weshalb die Bezeichnung „Österreichs Anteil an der Palästina-Einwanderung“ irreführend ist. In Anbetracht der generell schlechten Quellenlage soll hier auf die Darstellung dieser Ergebnisse dennoch nicht verzichtet werden. Die Statistik unterteilte zunächst nach Einwanderungskategorien, allerdings nicht nach den üblichen Hauptgruppen: 680 Personen waren mit Zertifikaten der Jewish Agency eingereist (dabei handelte es sich wohl um Arbeiterinnen und Arbeiter), 155 wurden von Verwandten ange- fordert, 19 emigrierten als „Kapitalisten“, 4 mit gesichertem Einkommen, 13 als Selbständige und Handwerker und 18 als Rabbiner bzw. Schülerinnen und Schü- ler. Nach dem Familienstand gliederten sich die Auswanderinnen und Auswande- rer in 253 Einzelne, 257 Familien und 379 Angehörige; nach dem Geschlecht in 371 Männer, 386 Frauen, 70 Knaben und 62 Mädchen. 141 Personen waren unter 16  Jahre alt, 9 zwischen 16 und 18  Jahren, 542 zwischen 18 und 35, 97 zwischen 35 und 45 und 100 über 45  Jahre. 430 Österreicherinnen und Österreichern standen 260 polnische, 75 andere Staatsangehörige und 124 Staatenlose gegenüber. In beruf- licher Hinsicht gehörte die überwiegende Mehrheit der Emigrantinnen und Emig- ranten, nämlich 463, der Gruppe der „Umgeschichteten“ und der Angehörigen ohne Spezialberuf an. 50 Personen waren vor der Alijah Landarbeiter, 146 Handwerker, 18 Kaufleute, 29 Schüler, 58 waren in freien, 125 in anderen Berufen tätig. Bei der Betrachtung der Zusammenstellung stechen speziell drei Charakteristika der Ein- wanderergruppe deutlich hervor: Mehrheitlich waren die Immigranten Jugendliche bzw. junge Erwachsene, die sich einer Berufsumschichtung unterzogen hatten und 259 Statistical Handbook of Jewish Palestine, S. 102–105. 260 Jüdische Rundschau, Nr. 68 (25. 8. 1936). CAHJP, A/W 2603,16. 261 Palestine Blue Books of Statistics, TNA, CO 821/10.
zurück zum  Buch Land der Verheißung – Ort der Zuflucht - Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945"
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Titel
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht
Untertitel
Jüdische Emigration und nationalsozialistische Vertreibung aus Österreich nach Palästina 1920 bis 1945
Autor
Victoria Kumar
Verlag
Studienverlag Ges.m.b.H.
Ort
Innsbruck
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-7065-5419-0
Abmessungen
15.6 x 23.4 cm
Seiten
216
Schlagwörter
Palestine/Israel, Aliyah/Zionism, Jewish history of Austria, National Socialism in Austria, Palästina/Israel, Alijah/Zionismus, Jüdische Geschichte Österreichs, Nationalsozialismus in Österreich
Kategorien
Geschichte Nach 1918
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Land der Verheißung – Ort der Zuflucht