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Bi l i n . — Birkenstock.
schichte, kirchliche Statistik, Kanzelberedsamleit :c. In der Bibliothek
dieser Anstalt werden auch die meisten Zeitschriften und zwar aller Con-
fessionen gehalten;^ und ihr ist gestattet, Bücher aus derHof- so wie aus
der Universitäts-Bibliothek auszuleihen. Von den ausgetretenen Zöglin-
gen sind 2, Bischöfe, 12, Domherren, und 60, Professoren der Theologie
geworden.
B i l in , böhm. Herrschaft im Leitmeritzer Kreise zum fürstl. Lob-
towitz'schen Majorat gehörig, an und zwischen dem Erz- und Mittel-
gebirge, von 2 Quadr. M. mit 3,000 Seelen, in 32 Ortschaften, wor-
(über 60,000Krüge jahrlich); die Gegend ist noch durch den Bilinerstein,
einen schroffen Berg von Basalt umgeben, merkwürdig. Die Herrschaft
enthält 1) den Bi l iner Sauerbrunnen. 2) Das Saidschitzer Bit-
terwasser. 3) Die daraus bereiteten Salze und Magnesia. 4) Die Grana-
censchleiferey. 5) Die Braunkohlenbergwerke. 6) Etwas Silber. Die
Hauptquelle des Biliner Sauerbrunnens liefert in jeder Stunde 2,331
Pf. Wasser. Die Warme der Quelle ist 12 Gr. N., das Wasser enthalt
in einem Pfunde zu 16 Unzen: Luftsaures mineralisches Laugensalz:
30z Or. Glauber'sches Wundersalz: 4^ Gr., Kochsalz: 1^ Gr., luft-
saure Bittererde: 2ö Gr., luftsaure Kalterde: 3^ Gr., Kieselerde: ^ Gr.,
E.rtractivstoff: -^-(^r., Luftsäure 49 Kubikzoll und reine Luft 4 Kubikzoll.
Der Genus; dieses Brunnens geschieht mit Nutzen bey Hypochondrie,
schleimigen Schlagfiüssen, Lähmungen, Kopfkrankheiten, bey Faulfie-
bern, Bräunen, Geschwüren, Hautausschlägen, Scropheln, Scorbur,
in gichtischen und solchen Krankheiten, die Erschlaffung zum Grunde ha-
ben, bey Krankheiten des Unterleibes, der Harnwege :c. Die Brunnen
entquellen der Erde ganz rein, der Geschmack ist frisch, kühlend, säuer-
lich, das Wasser wirft viel Perlen und schäumt, besonders wenn es mit
Wein und Zucker vermischt wird. Obschon es an Ort und Stelle viel ge-
trunken wird, so ist doch dessen Ausführung noch stärker, besonders da
Teplitz nur eine Stunde entfernt ist. Bey dem Dorfe Saidschitz be-
sinden sich die 24 Bitterwasserbrunnen, welches weit und breit verschickt
wird; in der Nähe ist wie zu B. im alten Schlosse ein Laboratorium
zum Sieden des Bittersalzes und Bereitung der Magnesia. Die reichen
.Brauntohlenwerke^besinden sich beymDorfeKutterschütz. Der seltene
Polir- und Saugschiefer nebst Trippel bricht bey dem DorfePutschlin,
schöner Marmor beyS elnitz und feine Porzellanerde bey Prohn, et-
was Silberbergbau ist bey Niclacberg.
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Er ward In der Staatskanzley angestellt, bey mehreren Gesandtschaften
verwendet, und in Folge seiner vielen Kenntnisse und großen Geschick-
lichkeit und Klugheit 1767 zum Staatsraths-Concipisten, und in der
Folge zum Hofrath befördert. Vornehmlich legte er eine seltene Einsicht
im Schulwesen an den Tag, in welchem Fache er denn auch unvergäng-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie