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Birk hart Carl. — Bischo ffIgn. Rud.
sche Darstellungen.
Nirkhart, Carl, geschickter Kupferstecher, Sohn Anton B.'s,
wurde geb. zu Prag den 9. Oct. 1721, vollendete daselbst seine Studien
bis einschlüssig der Philosophie und erhielt dann von seinem Vater An-
leitung in der Kunst. Hierauf unternahm B. mehrere Reisen und wurde
auf einer derselben dem Brzewnower Abte Ben no bekannt, welcher
ihn beredete in den geistlichen Stand zu treten, 1744 legte B. dem-
nach die Ordensgelübde ab, wurde bald Subdiakon und starb als solcher
den 11. Jan. 1749. Die Zahl seiner Arbeiten ist nicht bedeutend, sie
bestehen meistens aus religiösen Gegenstanden. Die vorzüglichsten dersel-
ben sind: Berg Bezdiez in Böhmen mit dem Benedictinerstifte, in 3
Quartblättern, Marienbild zum heiligen Berg in Böhmen, Marien-
bild von Mariazell, mit der Abbildung der Kaiserinn Maria Theresia,
und verschiedenen historischen Beywerken, 5ta. Hlaria N^or, mit dem
Prospecte der Stadt Brunn.
Bisamberg (Biesenberg), niederöst.Pfarrdorf am gleichnahmi-
gen Berge und Bache, mit Schlosi.im V. ! l . M. B. Hier wächst so
guter Wein, dasi er unter die besten Österreichs gehört.
Bischoff, Ignaz Rud. , Doctor der Medicin, k. k. Rath und
Stabsfeldarzt, zuvor Professor der speciellen Therapie und medicinischen
Klinik, seit 1333 der Physiologie an der medicinisch - chirurg.
Josephs-Akademie in Wien, Arzt des Officier-Töchter ^Erziehungs-
Institutes zu Hernals, Commandeur des churhessischen Löwenordens,
Mitglied mehrerer gelehrt. Gesellschaften, ist geb. zuKremsmünste r den
15. Aug. 1.734. Die medicinische Doctorwürde erhielt er 1303; 1312
die Lehrkanzel der medicinischen Klinik und speciellen Therapie für Wund-
arzte, ander Prager-Universität. Eine mächtige Aufgabe für seine Thä-
tigkeit war die 1313 zu Prag ausgebrochene Typhus-Epidemie. 1316
ward er Primar-Arzt im allgemeinen Krankenhause und Arzt im k. k.
Gebärhause daselbst, 1826 Professor an der Josephs-Akademie zu
Wien. 1833 wurde er auf sein Ansuchen von der Professur der speciel-
len Krankheitslehre und der Klinik enthoben, und ihm jene der Physio-
logie verliehen. Unter seinen Schriften zeichnen sich aus: Beobachtun-
gen über den Typhus, Prag, 1315. — Ansichten der homöopathischen
Krankheitslehre, eb. 1319. Englisch, London, 1327. — Grundsätze
der practischen Heilkunde, 2 Bde., eb. 1319—25. —Klinische Denkwür-
digleiten :c., eb. 1325. — Klinisches Jahrbuch:c., eb. 1325. — Dar-
stellung der Heilungsmethode an der k. k. Josephs-Akademie, Wien,
1829. — Grundsätze zur Erkenntniß der Fieber und Entzündungen,
2. Aufl., eb. 1330. — Grundsätze zur Erkenntniß der chronischen
Krankheiten, 1. Bd., eb. 1330. Entscheidende Verdienste hat B. um
die Ausbreitung der Kuhpockenimpfung in Böhmen. Sein dießfälliges,
1320 in Prag erschienenes: Dringendes Wort, wurde auf höheren An-
laß in 7000 Exemplaren deutsch, und in eben so vielen in böhm. Überse-
tzung vertheilt.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie