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354 B o ? g o n d i. o. — B o r i o.
Pfunde schwer) und 2 Wagen voll rothes, schwarzes und marmonrtes
Ebenholz befanden. Die ganze Sammlung füllte 52 Kisten an. Den
23. Nov. 1737 schiffte sich B. wieder ein, ging durch den Canal Mo?
fambique, wo ihn ein heftiger Sturm seiner Schatze zu berauben drohte,
langte jedoch den 20. Jan. 1783 glücklich wieder in der Tafelbay am
Cap an. Den 5. Febr. verließ B. diese Holland. Colonie und kam über
Gibra l tar durch das Mittel- und adriatische Meer den 23. Iuny
desselben Jahrs in Trieft an. Von hier aus machte er mit seiner Samm-
lung die Landreise nach Wien, und kam den 22. Aug. in Schön-
brunn an. Seine mitgebrachte Sammlung vom Vorgebirge der guten
Hoffnung bestand allein aus 2 lebenden Zebra, 10 Affen, 250 lebenden
Vögeln und 10 Kisten mit ausgestopften Vögeln, Thierhauten, Psian-
zensamen, Zwiebeln, Liliengewachsen, getrockneten Pflanzen :c. Ein
großer Theil seiner Sammlung kam noch mit seinem einstweilen am
Cap zurückgebliebenen Gefährten Sich o l l nach. B. erhielt nun,
außer der Bezeigung der Zufriedenheit des Kaisers für seine erfolgreiche
Sendung, die er mit so wenig Kosten vollbrachte, daß man darüber
erstaunte, aus Kaiser Joseph's eigener Hand 200 Ducaten und bald
darauf eine Adjunctenstelle im Holland. Hofgarten und der Menagerie.
1790 wurde B. Menagerie-Director und Hofgärtner im holländisch-
botanischen Hofgarten. 1807 ernannte ihn der jetzt regierende Kaiser
Franz I. zum Director sämmtlicher k. k. Hofgärten; 1310 erhielt
er den k. k. Rathstitel. Da B. bereits im May 1827 zu kränkeln begann,
so wurde er im Dec. d. I. mit seinem ganzen Gehalte, mit Beybehalmng
seiner ganzen Wohnung und einer ehrenvollen Anerkennung seiner langen,
nnermüdeten und rechtlich geleisteten Dienste in Pensionsstand gesell und
starb den 23. Febr. 1332. Er schrieb: Schönb ru n n's Flora, Wien, 1310.
Borgondio, Gentile, eine der berühmtesten italien. Contra-
Altsängerinnen, geb. 1795 in der Lombardie, bildete sich auf den Buh-
nen zu Mai land und Neapel , wo sie bald die größte Sensation
machte. 1316 kam sie mit der italien. Operngesellschaft nach Wien,
und feyerte daselbst in der Rolle des Tancred in der Rossini'schen
Oper gleichen Nahmens die größten Triumphe. Später war sie auch eine
Zeitlang bey den italien. Theatern zu München und Dresden an-
gestellt, und machte vor etwa 13 Jahren eine Kunstreise durch Europa,
wobey sie abermahls Wien besuchte, und hier wie überall großen Beyfall
erntete. Sie besitzt eine klangreiche Fülle der Stimme mit großer Geläu-
figkeit verbunden, wobey sie.noch durch eine große volle Gestalt und
edle ausdrucksvolle Gesichtszüge unterstützt wird, weßhalb ihr auch
heroische Rollen vorzüglich zusagen. Seit einiger Zeit hat man indessen
nichts mehr von ihrer öffentlichen Wirksamkeit gehört.
Bor ie , iLgyd. va l . Felix Freyh. v . , österr. Neichstag-
gesandter zu Reg ensburg, zu Stockbach im Vorderösterreichischen
den 3. Nov. 1719 geb. Er studirte zu Marburg , Ingolstadt
und Würzburg, practicirte einige Zeit am Kammergericht zu Wetz-
lar , wurde 1739 Hof- und Regierungsrath zu Würzburg und
1749 geh. Referendar. So lange er dieses Amt verwaltete, verwendete
er vorzügliche Sorgfalt auf Verbesserung der Landescultur und des Fa-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie