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412 Bucquoy, Georg Franz Aug. Graf. v.
Vorbehalt seiner frühern Anstellung in den Niederlanden. Am Nov.
1613 drang er zuerst in Böhmen ein, mußte sich aber vor der Übermacht
zurückziehen. 1619 ging er mit 12,000 Mann von Neuem nach Böh-
men, und lieferte dem Grafen Ernst v. Mannsfeld am 10. Iuny
bey Tein ein glückliches Treffen. Durch-diesen Sieg, an welchem der
damahlige Kürassieroberst Wallenstein vorzüglichen Antheil hatte,
rettete er den Kaiser Ferdinand I I . , der in seiner Hauptstadt Wien
von dem Grafen Thurn belagert wurde. Er eroberte hierauf Wit-
t ingau, Tein und andere Städte, und verstärkte sein Heer bis auf
17,000 Mann, welche einen Theil Böhmens grausam verwüsteten.
Bald aber mußte er der Hauptstadt zu Hülfe eilen, welche Thurn im
Verein mit dem Fürsten von Siebenbürgen, Gabriel Berhlen,
von Neuem hart bedrängte. Durch kluge Vorsicht und Wallenstein's
kräftige Unterstützung rettete er Wien zum zweyten Mahle (1619).Im
folgenden Jahre vereinigte er sich mit der liguistischen Macht unter Herzog
Max imi l ian von Bayern, drang mit ihm in Böhmen ein, eroberte
Pise k mit Sturm, worin Niemand verschont wurde, und siegte am
8. Nov. 1620 auf dem weißen Berge vor Prag. Hierauf ging er mit
dem kais. Heere nach Mähren, unterwarf es ohne Mühe und überbrachte
dem Kaiser nach Wien 85 eroberte Fahnen. Er hatte darauf den Krieg
gegen Gabriel Beth len in Ungarn zu führen, wo er die Festung
Neuhäusel belagerte. Hier wurde er am 10. Iuny 1621 bey einem
Ausfalle der Ungarn von den Seinigen abgeschnitten, und als sein Pferd
getödtet war, nach der tapfersten Gegenwehr mit 16 Wunden umge-
bracht. Er war ein bewährter Feldherr, hatte sich aber hart und grau-
sam gezeigt. Sein Leichnam wurde in der Minoritentirche zu Wien
beygesetzt.
Bucquoy, Georg Franz August Longueval, Graf v.,
geb. den 7. Sept. 1731 zu Brüssel, studirte in der Theresianischen
Ritterakademie zu Wien. 1303 kam er durch Erbschaft zu einem be-
deutenden Vermögen, und bereiste nun die Schweiz, Frankreich und
Italien. Er lebt seit seiner Zurückkunft, nach welcher er sich verehelichte,
auf seinen Gütern in Böhmen den Wissenschaften, und der Aufsicht
über seine bedeutenden Fabriken, zu deren Vervollkommnuna er viel b
, Brei tkopf und Härte l in Leipzig erscheinen , ,
sind zu nennen: Erläuterungen zu Schubert's physischer Astronomie,
1. Hälfte. 1811.— Analytische Bestimmung des Gesetzes der virtuellen
Geschwindigkeit, 1312; welchem mehrere Werke ähnlichen Inhalts
folgten. Ferner: Die Theorie der Nationalwissenschaft nach einem neuen
Plane, 1315, welchem gleichfalls mehrere inhaltsverwandte Schriften
folgten. — Skizzen aus einem Gesetzbuch der Natur, 1317. — Ideelle
Verherrlichung des empirisch erfaßten Naturlebens, 2 Bde., 1326.—
Auswahl aus meinen philosophisch-wissenschaftlichen Schriften und con-
templativen Dichtungen, 3 Bde., Prag, 1325 — 27. — Anregungen
für philosophisch-wissenschaftliche Forschungen und dichterische Begeiste-
rung, 1325 :c. In Oken's Isis lieferre er Abhandlungen und Aussah.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie