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Bulkau. — Bundschuh. 431
15. Jahrhunderts zu Siebenbürgen. Unter den Nomern wurde dieser
Landstrich zu^dem alpinischen Dacien (vacia alp^ti-ig) gerechnet. Nach
ihnen wechselten Hunnen, Gothen und einige sarmatische Stämme in
dem Besitze dieses Landes, bis sich die Magyaren desselben bemächtigten,
aber es grösitentbeils wieder verließen, und in das benachbarte Sieben-
bürgen zogen. Neben allen diesen erhielten sich die Ureinwohner, ob-
schon wenig zahlreich, und vermischten sich grosien Theils mit den Sla-
ven, die ihre nördlichen Nachbarn waren. — Nach der Revindication
Galiziens machte die Kaiserinn Mar ia Theresia, als Groß-
fürstinn von Siebenbürgen, ihre Ansprüche auch auf dieses Land gel-
tend, welches erst von dem moldauischen Fürsten Stephan V. von
Siebenbürgen abgerissen wurde, und die Pforte überließ es durch einen
feyerlichen , den 25. Februar 1777 , abgeschlossenen Tractat an
Osterreich. Unmittelbar hierauf wurde es unter eine militärische Verwal-
tung gesetzt, spater aber durch Patent vom 3tt. Nov. 1736 mit Galizien
vereinigt, und verblieb es seitdem unter dem Nahmen des Czernowitzer
Kreises, den es von der Hauptstadt dieses Landes erhielt, so wie der
Nahme B. von dem grosien Eichenwalde zwischen dem Pruth und dem
Dniester (kleinere Flüsse sind Gremos, Sereth, Moldawa, Bistritza,
Sutschawa) herrührt, und auch nur dieser Bezirk wurde ehemahls un-
ter dieser Benennung begriffen, dagegen der übrige Theil des Landes
von den Moldauern in den Tschernautzischen und Sutschawer Districr
unterschieden wurde. — Die B. , meist gebirgig und waldig, begreift in.
ihren jetzigen Gränzen 160 Quadratm. Die Bevölkerung hat sich seit 40
Jahren von 80,000 auf 230,000, theils Moldauer, theils Russen, Po-
len, Szekler, Armenier, vermehrt, welche in 3 Städten (Czern ow ib,
Sereth und Sutschawa), 3 Markten und 274 Dörfern vertheilt
sind. Die Anzahl der Griechen ist vorherrschend, der Juden betrachtlich.
Der Hauptnahrungszweig ist die Landwirthschaft, mit bedeutender Bie-
nenzucht, auch große Honig- und Wachsproduction, und nach dieser
der Bergbau (Salz, Kupfer, Bley, Eisen, auch Silber und Gold-
körner).
Bulkau, niederösterr. Marltfi. im V. U. M. B. an dem gleich«
nahmigen Flusse, mit 2,880 Einw.
Bundschuh, Carl Ritter v., geb. 1744, stieg, von seinem Vater
schon in früher Jugend dem militärisch-ökonomischen und Comptabilitars-
Dienste gewidmet, durch seine Kenntnisse und Verwendung von der unter-
sten Stufe bis zur Stelle eines Referen-
ten des ökonomischen Departements. Seine Thätigkeit und seine Verdien-
ste waren stets so erheblich, daß er den Adelstand und das Ritterkreuz des
Leopolds-Ordens erhielt. Nach 54jahriger Dienstzeit trat er in Prag
mit dem ihm von dem Kaiser verliehenen Charakter eines Hofrathes in
den Ruhestand/und starb 33Jahre alt, den 15.Iuly 1827. Ergab heraus:
Übersicht des bey der k. k. Armee bestehenden Militär-Ökonomie-Sy-
stems. 3 Bde. Prag, 1316. — Supplement, eb. 1316. — Neue Auf-
lage unter dem Titel: Handbuch, 3 Bde. eb. 1322. —Supplement, eb.
1824—23. — Unterricht :c. über das Militär-Ökonomie-System., eb.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie