Seite - 432 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Bild der Seite - 432 -
Text der Seite - 432 -
432 Nundwein. — Iu r g.
1322. — Zusammenstellung der Dienstpflichten, gemäß dem Militar-
Olonomie-System:c. eb. 1326.
Bundwein, ein junger mit eingelochtem Moste versüßter Wem,
der gewöhnlich auch geschwefelt ist, und der vorzüglich in Sirmien ge-
macht wird.
Bunzlau/ s. Altbunzlau.
BuN)lauer RreiS in Böhmen, mit einem Flächenraum von mehr
als 73 Quadratm. und 337,900 Einw. Dieser gebirgige Kreis wird
nächst den bedeutenden Teichen von der Iser, dev Neiße, dem Polzen-
fiusi :c. bewässert. DieNaturproducte sind, außer Getreide, (wenig) Obst,
Flachs, Hopfen, Wein (der berühmte Melniker), Wild, Fische, auch
noch Eisen, Zinn, Edel-und Halbedelsteine. Die gewerbsieißigen Be-
wohner erzeugen Tuch-, Leinwand-, Baumwollen-, Eisen-, Glas-
waaren und Papier in großer Menge und Güte. Sie sprechen theils
deutsch, theils böhmisch.
Burano, kleine Insel und Dorf bey Venedig, mit 8000
Einw., 3 Schiffswerften für Kauffahrer, schöner Pfarrkirche, 2 Non-
nenklöstern und l Hospitale. Die Einwohner leben vom Fisch- und Vo-
gelfange und Spitzenklöppeln. Vormahls war hier das wichtigste Archiv
der Revüblik Venedig.
Bürde, Ios. Carl, Maler und geschickter Kupferstecher, war
geboren zu Prag den 14. May 1779. Von seinem Vater, Carl B.,
einem allgemein geschätzten Graveur, erhielt er den ersten Kunstunter-
richt, und begann nach wenigen Jahren schon die besseren Meister nach-
zuahmen. Durch die Gunst des bekannten Kunstschätzers und Gönners,
Grafen Franz v. Sternberg, wurde B. 1301 in die Akademie
im Clementinum aufgenommen, und 1304 als Custos der Bildergallerie
des Grafen v. Czernin angestellt. Hier übte sich B. auch in der Kunst,
alte beschädigte Gemälde wieder herzustellen, und brachte es darin zu
großer Fertigkeit. Seine Gemälde sind ziemlich zahlreich, meistens Co-
pien nach berühmten Meistern. Die Anzahl seiner Kupferstiche ist eben-
falls nicht unbedeutend, worunter nebst mehreren Conversationsstücken
nach Gemälden, mythologischen Darstellungen, religiösen Oegenstan-
ständen auszuzeichnen seyn dürften: Der Schleifer, der Kesselflicker, nach
eigener Erfindung radirt, eine Venus, nach Lucas Canbiasi, 3 Köpfe
nach Raphael, und einige recht gelungene Versuchs in 2c^ua tints,
so wie mit Scharfounzen.
Burg in Wien, s. Hofburg.
Burg, Adam, ordentl. öffentl. Professor der höheren Mathematik
am l. k. polytechnischen Institute zu Wien, Mitglied mehrerer in- und
ausländischer gelehrten Gesellschaften, geb. daselbst den 23. Jan. l79?.
Für des Vaters (Mechaniker) Gewerbe bestimmt, blieb er bis 1319 in
dessen Werkstätte, wo er zugleich an der Leitung des Geschäftes lebhaf-
ten Antheil nahm. Bald nach Gründung des polytechnischen Institutes
(1315) besuchte er die dortigen Vorlesungen und verlegte sich mit solchem
Eifer auf das Studium der Naturwissenschaften, daß er sehr bald zu den
ausgezeichneten Zöglingen dieser Lehranstalt gezählt wurde. Er verließ
aus Liebe für die Wissenschaften seine frühere, sich vortheilhaft gestaltende
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie