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48N Casal m a g g i o r e . — C a s a n o v a de S e i n g a l t .
engl. Minister des Auswärtige«/ ein schmeichelhaftes Schreiben erhielt,
endlich führte er auch zuerst die Schwefelräucherungen in Deutschland
ein, nebst einem sehr zweckdienlichen Mittel gegen Gicht und Drüsenbe-
schwerden. Seit 1825 übersiedelte de C. von Wien nach P r a g , und
besucht von dort aus alle Jahre regelmäßig wahrend der Curzeit Carls-
l'«d. Auf seinen Antrag wurden dort wohlthätige Dampfbäder einge-
richtet. Eine sehr schätzenswerthe Anerkennung seiner Verdienste erhielt
de C. auch durch den König Ludwig von Bayern, welcher 1825 dessen
Tochter Nata l ie (gegenwärtig Frau von Ziolecka) nach vorgegange-
ner Adelsprobe die Decoration einer Canonissinn des edlen Capitels von
St. Anna gewahrte. Auster den bereits erwähnten Schriften gab de C.
im Druck heraus: (^Ii-lgbali, 5t?8 eaux mint^a!^ et le8 nouveaux
bainz 5 V2P6UI-, Carlsbad 1323, mit einem Anhang 1329. Dasselbe
Jahr besorgte er auch eine Polyglottenausgabe von des berühmten
Bohuslaus Hassen st ein v. Lobkowitz Ode zu Ehren der Carls-
bader Quellen: In tkermag Oroli IV. (durch Ritter von Ritters-
berg auch ins Deutsche übersetzt). Seit 133! gibt er auch jährlich einen
Bade-Almanach unter dem Titel heraus: ^lm2i?3cil, 6? darlKkad ou
uVIelINß^z mediogux, scit'ntil^uc's ?t linei-gi»-^. EineAbhandlung für
die Carlsbad st hausig besuchenden Engländer, unter dem Titel:
On ik<» ininera! xvatel-ä of Og i'lzkacl, Prag, 1335 besindet sich unter
der Presse.
Casal maggiore, lombard. Stadt in der Delegation Cremona
am Po, mit 4,226 Einw., einer Haupt- und Mädchenschule, einer
Knaben-Erziehungsanstalt, einem Theater und mehreren Wohlthätig-
leits-Anstalten, worunter ein Krankenhaus, ein Knaben- und Mad-
chenwaisenhaus, ein Almoseninstitut, Leihhaus, Versorgungs- und
Arbeitshaus. Es sind hier auch 2 Glasöfsn, welche nur Bruchglas ein-
schmelzen, und daraus Hohlwaaren und Tafelglaser verfertigen.
Casanova, Franz, geb. 1727 zu L o n d o n , wo sich seine
Altern der Schauspielkunst gewidmet hatten, und weiterhin wieder
nach Venedig zurückkamen. FranzC. verlegte sich hier zuvörderst
auf Schlachtenmalerei) unter der Leitung S i m o n i n i ' s ; arbeitete
aber in der Folge bey seinem Aufenthalte zu P a r i s mehr im Ge-
schmack des Ja cqu es Cour toi s. Diderot ließ über die von dem
Künstler aufgestellten Schlachtengemälde eine strenge Kritik ergehen,
was ihn veranlaßte sich nach Dresden zu begeben. Ein großes Ge-
mälde für die Dresdener Akadenne verfertigt, verschaffte ihm viele Be-
stellungen. Später wählte er Wien zu seinem Aufenthalte. Daselbst
malte er für die Kaiserinn Catharina die Siege der Russen über die
Türken, welche die Monarchinn in ihrem Palaste aufstellen ließ. Fort-
wahrend mit seiner Kunst und mit der Radirnadel beschäftigt, starb er
den 8. Iuly 1305 in der Briel unweit Wien.
Casanova de Seingalt , I oh . Iac . , Bruder des Vorigen,
geb. zu Venedig 1724, ist der bekannte Abenteurer, der erst in
Padua die Rechtswissenschaft studirte; im 16. Jahre daraus die Doc-
torwürde, dann in Venedig die niedern Weihen erhielt und zu pre-
digen ansing; dannAbbateward ; in RomSecretärdes CardinalsAgua-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie