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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1
Seite - 523 -
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Seite - 523 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Band 1

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C h e z y. 523 lich nach großem Widerstreben ihres Gemahls im April 180l, jedoch mit Verlust ihres Eingebrachten bewerkstelligt wurde. In dieser verlasse- nen Lage folgte sie einem Rufe der Frau v. Genl is , welche sie schon als Kind in Ber l in kennengelernt hatte, nach Par is / und lebte durch 14 Monathe in der Nahe dieser Frau, jedoch in ihrer Erwartung nicht vollständig befriedigt. Endlich lernte sie bey Fried r. Schlegel, Chezy kennen, und vermählte sich 1803 mit ihm; zugleich hatte sie bereits die literarische Bahn betreten. Ihre erste Arbeit: Empfindungen und Erfah- rungen einer jungen Deutschen in Par i s , erschien in Feßler's Pa- nonia; dann war sie auch die Gründerinn und erste Herausgeberinn der bey Cotta erschienenen französ. Miscellen. 1304 wurde sie durch die Genlis der Mad. Mura t zur Erzieherinn für ihre Kinder vorge- schlagen, allein noch zu jung zu diesem Geschäft gefunden. 1310 führten hausliche Mißverhältnisse in der Familie ihres Mannes, und Verschie- denheit ihrer Ansichten eine freywillige Trennung herbey, sie ver- ließ mit ihren 2 Söhnen Frankreich und begab sich nach Deutschland, wo sich der damahlige Fürst-Primas besonders für die talentvolle Frau interessirte, die während ihres Aufenthaltes in Frankreich schon auf das Thätigste Theil an der deutschen Literatur genommen hatte. Ihre ganze Zeie widmete sie nun ihren Studien und Schriften, so wie der Erziehung ihrer Söhne. Ohne Anleitung lernte sie die italienische, spa- nische, englische und altfranzösische Sprache, nahm an vielen deutschen und französischen Zeitschriften thätigen Antheil, und ließ selbst die orien- talische Sprache nicht ganz unbeachtet. Der Krieg von 1813 entstammte ihren Eifer für die Sache des Vaterlandes im hohen Grade, auch schloß sie sich dem deutschen Frauenverein für die Pstege verwundeter Krieger mit Eifer an, wurde jedoch dadurch in unangenehme Händel verwickelt. Sie richtete nähmlich einen Brief an den preuß. General Graf Gneisen au, worin sie ihn auf mehrere Mißbräuche aufmerksam machte, die sich bey der Verwaltung von Spitälern und Invalidenhäu- ' sern eingeschlichen hatten, und verlangte eine allgemeine Lazareth-Unter- suchung; allein dieser Brief gerieth in die Hände jener, die sich durch die offene Darlegung des traurigen Schicksals der Invaliden verletzt fühlten, die Untersuchung wurde nun gegen Frau v. Eh. selbst, wegen Beleidigung gegen die Invaliden-Prüfungscommissäre, gerichtet, und nur nach vielen erlittenen Kränkungen und gerichtlichen Verhandlungen wurde sie 1317 durch ein königl. preuß. kammergerichtliches Erkenntniß von dem Vorwurfe freygesprochen, die Commission beleidigt zu haben. Seit dieser Zeit lebte sie in Ber l in und Dresden, hierauf zog sie nach Osterreich, wo sie mit ihren Söhnen in Wien und Baden , dann später in Sa lzburg lebte, 1333 aber ihren Aufenthalten Bayern wählte. Ihre Schriften sind sehr zahlreich; als Dichterinn ge- bührt ihr im Liede unstreitig ein bedeutender Rang. Besondern poetischen Schwung hat ihr Rittergedicht: Die drey weißen Rosen, im Taschenbuch Urania für 1321. Das dramatische Fach scheint ihr aber, wie überhaupt weiblichen Schriftstellern, am wenigsten zuzusagen. Außer sehr vielen und mitunter werthvollen Aufsätzen in fast allen vorzüglichen belletristischen Zeitschriften und Taschenbüchern Deutschlands gab sie im Druck heraus:
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Band 1
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe A-D
Band
1
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
788
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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