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528 Chladek, Ioh. —Chlumczans?y.
In seiner zartesten Jugend kam er nach A l tbunz lau, wo er die
Stifcung als Sopranist an der St. Wenzels- nnd Marienkirche erhielt,
und die Humaniora absolvirte. Hierauf ging er nach P rag , trat an
der St. Benedictskirche in der Altstadt Prag die Stelle eines Organi-
sten an, und horte zugleich die Philosophie, aus der er die Doctors-
würde erhielt. In das königl. Stift S t rahow desPramonstratenseror-
dens 1779 den 23. Aug. aufgenommen, legte er 1785 den 17. April
die Ordensgelübde ab, und 1738 den 26. Iuly las er die erste Messe.
1303 lebte er*in Liboteinitz als Pfarradministrator, und war dann zu
Auchonicz noch 1315 als Pfarrer. In seinen frühern Jahren studirte
er die Partituren Haydn's und Mozart 's, und den Generalbaß. Von
ihm sind mehrere Lieder und Gesänge der besten deutschen Dichter in
Musik gesetzt worden.
Chladek, Ioh . , ein geschickter Bildhauer in T u r n a u , aus
Schlan gebürtig, Vater des Obigen. Er arbeitete sehr viele Bildsaulen
für den Grafen von Waldstein, so wie auch mehrere Altare für die
Czerekwitzer Kirche, die er auf Kosten des Generals Brow ne verfer-
tigte. Überhaupt arbeitete er in Srcin, Holz und Elfenbein, und excel-
lirtegrößtentheils in den kleinsten Figuren, welchen er die beste Stellung
zu geben wußte. Er starb denH5. Jan. 1738 in Turnau.
Chlumczansky Ritter von prestawelk und Chlumczan,
weyzel Aeop., Fürsterzbischof zu Prag, des apostolischen Stuhles zu
Rom durch Böhmen, dann der Diöcesen Bamöerg, Meiße n und
Regensburg 1^ßalu8 natus: des k. k. Leopoldordens Grosikreuz,
Inhaber des goldenen Civil-Ehrenkreuzes, wirtlicher geheimer Rath, des
Königreichs Böhmen Primas; Doctor der Philosophie und Senior der
philosophischen Facultat der k. l. Carl - Ferdinandaischen Universität zu
Prag , perpetuirlicher Kanzler und ppotecwi- 8tu6ittrum; wirkendes
Mitglied der Gesellschaft des vaterländischen Museums und des pomologi-
schen Vereins in Böhmen, Protector des Privat-Blindeninstituts und
des Vereins der Kunstfreunde für Kirchenmusik inPrag ; ward geb. den
15. Nov. 1749 zu Hostitz in Böhmen. Nachdem Ch. den ersten Un-
terricht in den Elementargegenständen im väterlichen Hause und am
Gymnasium zu Deutschbrod erhalten, wurde er 1765 in das zu
Prag unter der Leitung der Jesuiten bestandene St. Wenzels-Semina-
rium zur weiteren Erziehung und Bildung übergeben. Vorzügliche Gei-
siesfahigkeiten, unermüdeter Fleisi, kindliche Frömmigkeit und anspruchlost
Bescheidenheit erwarben dem jungen Alumnen bald die Liebe und Achrung
seiner Vorgesetzten und in deren Folge die rühmliche Auszeichnung, das;
ihm, noch selbst einem Jünglinge, die Aufsicht über die übrigen adeligen
Convictszöglinge anvertraut wurde. — Nach Vollendung der philosophi-
schen Smdien und Erlangung der philosophischen Magisterswürde trat
er 1763 aus dem ^5)t. Wenzels-Seminar in das höhere Bildungsconrict
zum heil. Bartholomäus über, um daselbst ebenfalls unter der Leitung
der Jesuiten die Theologie/der er sich, von innerm Berufe angetrieben,
zu widmen beschloß, zu studiren; und daß er diesem Studium mit rast-
losem Eifer und erwünschtem Fortgange obgelegen, dürfte seine 1771
erfolgte Beförderung zum theologischettBaccalaureat an der Prager Carl-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie