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Civil-Pensions- und Versorgungs-Institute. 55t
der k. k. Leiblakayen und Kammerbüchsenspanner in Wien , wurde1313
gegründet.—Allgemeines Pensionsinstitut für Witwen und Waisen, bil-
dete sich unter Protection des Fürsten Ios. v. Schwarz enberg inWien
und wurde mit Genehmigung und Begünstigung des Kaisers im Febr.
1323 feyerlich eröffnet. Diese Anstalt ist eine der ausgebreitetsten und
wohlthätigsten, sie zahlt über 2000 Mitglieder und betheilte 1833 be-
reits 30 Witwen und 11 Waisen mit jahrlichen Pensionen (in 3 Classen
bis zu 600 fl. C. M.), welche jedoch dadurch auch leider schon, wie bey
andern derartigen Instituten, in ziemlicher Schmälerung begriffen sind.—
Allgemeine Versorgungsanstalt für Unterthanen des österreichischen Kai-
serthumes (deren erster Plan von dem vielverdienten k. k. Regierungs-
rathe Ignaz von Sonnlei thner herrührt), ist seit 1324 mit der er-
sten österreichischen Sparcasse (s. d.) verbunden. Der Hauptzweck die-
ses Institutes ist nach den Statuten, daß aus einzelnen Einlagen ein
großes Stammvermögen zusammengebracht, dieses mit größter Vorsicht
und nach feststehenden Grundsätzen fruchtbringend benützt und zugleich
sowohl durch den Abgang der einzelnenTheilnehmer als durch mehrere an-
dere Zuflüsse allmahlig zum Vortheile der Interessenten so vermehrt wer-
de, daß jedem derselben aus einer ursprünglich sehr mäßigen Einlage
ein bedeutender Genuß erwachsen muß, welcher auf andere Weise nicht
wohl zu erzielen seyn dürfte. Man wird in diese Gesellscha'ft mittelst ei-
ner Einlage von 200 st. Conv. Münze aufgenommen und erhält über
diese Einlage einen Rentenschein, wodurch man das Recht auf eine Di-
vidende des jährlich abfallenden Gewinnes erwirbt. Die Einlagen können
zwar auch theilweise auf Interimsscheine, jedoch ursprünglich nicht unter
10 st. geleistet werden; allein erst, wenn die ganze Einlage mit 200 st.
gemacht, oder zum Theil, oder auch ganz durch die von der theilweisen
Einlage zum Capital der vollen Einlagssumme anwachsenden Interessen,
dann den allfälligen Gewinn aus der eingeleiteten jährlichen Verlosung
gewisser Beträge erzielt worden ist, wird ein Rentenschein ausgefertigt.
Die übrigen Einrichtungen und Berechnungen des Geschäftsganges die-
ser Anstalt sind so scharfsinnig als zweckmäßig, und es ergibt sich aus Al-
lem, daß die Dividende der Theilnehmer durch die verschiedenen Zuflüsse
allmahlig immer steigen müsse. Diese Anstalt zählt bey 60,000 Interes-
senten und verwaltet bereits gegen 3 Millionen an eingelegten Capitalien,
in den Provinzen hat sie 31 Commanditen. — Privat-Versorgungshaus
für arme weibliche Dienstbothen in Wien auf der Landstraße, Geschäfts-
leiter desselben ist der jeweilige Grundspitalsverwalter. — Privat-Ver-
sorgungsanstalt für arme Dienstbothen in Wien auf der Wieden unter
einem Administrator, einem Anwalt und zwey Vorstehern und Leitern
(der jeweilige Pfarrer und Richter). Die Anstalt hält einen Arzt und
einen Wundarzt.—Witwenanstalt der medicinischen Facultät in Wien.
Sie zählt unter 3 Vorstehern und 10 Ausschüssen, 39 Mitglieder und
betheilt31 Witwen; das chirurgische Witweninstitut hat unter einem Com-
missär2 Vorsteher, 1 Secretär und 6Ausschüssen, 15 Mitglieder und be-
theilt 22 Witwen. — Pensions-Gesellschaft der bildenden Künste in W i e n,
zählt unter einem Director und Vicedirector und dem nöthigen Geschäfts-
personale die meisten Künstler dieses Faches in Osterreich zu Mitgliedern.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Band 1
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe A-D
- Band
- 1
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 788
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie