Seite - 49 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2
Bild der Seite - 49 -
Text der Seite - 49 -
lLmi l . — Emmerberg. 43
der König, um durch einen, christlichen Thronfolger auch nach dem Tode
seines Sohnes das Christenthum in seinem Reiche zu erhalten, den Prin-
zen mit einer tugendhaften Prinzessinn, Tochter des Königs von Croa-
tien, Crescimir, vereheligen. Der Prinz aber willigte nur mit dem
festen Vornehmen in das Verlangen seines Vaters, den Ehestand mit
der Iungfrauschaft zu vereinigen. Sein Vertrauen schlug nicht fehl.
Die fromme Braut war mit gleicher Gesinnung erfüllt, als er ihr den
hohen Werth und die Vorzüge des jungfräulichen Lebens vorstellte, um
ungehindert in Demuth, das Wollen und Vollbringe!! des Guten mit
der Gnade des Herrn zu üben; indem er stets das Unsichtbare vo.r Au-
gen hatte, richtete er seinen Blick auf die Verantwortlichkeit der künfti-
gen Verwaltung des Reiches, und auf die vielen weltlichen Geschäfte,
die sein Herz von der Gottseligkeit so leicht abhalten und in grosie Ge-
fahren ziehen könnten. Er starb in der schönsten Blüthe des Lebens,
24 Jahre alt, den 4. Nov. 1032. Papst Benedict IX. versetzte
ihn in die Zahl der Heiligen.
Emi l , pseudonymer Nahme Ios. Franz Emil Trimmel's,
den 15. Sept. 1786 zu Wien geboren, widmete sich anfangs den theo-
logischen, später den juridischen Studien, trat 1807 in Staatsdienste und
ließ sich so vortheilhaft verwenden, daß er 1833 zum Archivsdirector der
l. k. vereinigten Hofkanzley befördert wurde. Die Erstlinge seiner pro-
ductiven Phantasie erschienen 1808 unter dem Titel: Poesien. Recen-
senten-Ungebühr veranlaßte ihn jetzt zur Änderung seines literarischen
Nahmens in Emil . 1812 war er Mitarbeiter der Thalia, später einer
der thätigsten für Andre's Hesperus, von welchem er 1823 einen
Preis für einen Aufsatz erhielt. Seinen Oasieiner Blättern, seiner Do-
naufahrt, Amasis, seiner Steingruben zu Paris :c. lc. ward eine aus-
gezeichnete Würdigung. Außer diesem lieferte er Beyträge in das Ta-
schenbuch Aglaja181? und 1818, spater in die Auroraund zu andern Wie-
ner Almanachen. 1819 erschien seine Straubingerhüttezu B ad-Ga stein,,
1832 die 2. Aufl. — 1819 entdeckte er den Polyhalit im Ischler Salz-
bergwerk und bekam dafür 1820 zur Auszeichnung das Diplom eines cor-
respondirenden Mitglieds von der Gesellschaft der Natur- und Landes-
kunde in Brunn. — 1826 erschien sein Bertholdsdorfer Boche, oer
schnell vergriffen war. — 1827 kam sein Reisehandbuch nach Oa st ein,
davon 1832 die 2. Auflage heraus; dafür erhielt er von der k. franzosi-
schen Gesellschaft der Geographie in Paris das Diplom eines correspon-
direnden Mitgliedes. — 1828 gab er Edelinde von Strochner, Bild
aus dem Oasteinerthale, 1829 seine Steingruben in französischer
Sprache heraus, 1830 humoristische Anflüge und chorographische Skiz-
zen. — Alle obigen Schriften sind in Wien gedruckt. Von seinen sehr
zahlreichen dramatischen Arbeiten hat er noch nichts dem Drucke überge-
ben. Über seine wichtige urkundliche Entdeckung s. ^.12.1.0 II.
Emmerberg, ein in der Landesgeschichte bekanntes, nun aber in
Trümmern liegendes Schloß in Niederösterreich V. U. W. W. auf dem
Emmerberger Kogel, westlich von Wiener-Neustadt. Am Fustedes
Hügels steht das neuere Herrschaftgebäude mit einem kleinen Dorf«/ des«
sen Bewohner Kalkbrenner sind.
0est«rr. Not. Oncytl. T'd. u. 4
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie