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Mterhäzy, Gr. Ioh. , Samml.— Eugen, pr. v. Savoyen. 85
eines Daumens ist. Die in denselben Zimmern aufgestellte Conchylien-
Sainmlung enthalt gleichfalls viele seltene Schaustücke.
Eszterhäzy'sche/des Gr. Ioh. Nep. Eszterhäzy), Samm-
lung von Antiquitäten, Münzen und Runstsachcn in Wien.
Sie enthält vorzüglich römische, ungarische und siebenbürgischeMünzen,
besonders reichhaltig und vollständig ist die Sammlung von letzteren. Un-
ter den vielen Alterthümern sind zwey Räder eines römischen Triumph-
wagens sehr merkwürdig, welche aus Erz im Ganzen gegossen sind und
in Siebenbürgen gefunden wurden. Ferner enthält das Cabinet verschie-
dene merkwürdige metallene und steinerne Büsten, viele seltene Waffen,
worunter mehrere alte tartarische und ungarische. Die Kupferstichsamm-
lung in mehr als zwanzig Foliobänden, enthält viele Porträts berühm-
ter Ungarn, so wie anderer merkwürdiger Personen.
lLtsch (Adige), Fluß, entspringt in Tyrol an der Schweizer-
gränze aus dem Reschersee auf der Malserheide, durchstießt dieses Land
in einem Laufe von 27 Meilen, bis unterhalb Avio, wo sie bey dem
sogenannten Banditengraben ins Venetianische eintritt, worauf sie sich
bey Brondolo in mehreren Armen ins adriansche Meer ergießt. ^
Kttinger, Aloys, a 8cta. (Okarina, war geboren zu Pesth
1745. Nach Vollendung der niedern Studien, trat er 1764 in den Or-
den der frommen Schulen, widmete sich nebst den gewöhnlichen philoso-
phischen und theologischen Studien auch besonders jener der theoretischen
und practischen Architectur, und wurde bald zum Professor dieser Kunst
in dem theresianischen Convicte zu Waitzen ernannt. Hier wurde der
kunstsinnige Erzbischof von Wien und Bischof von Waitzen, Cardinal
Mig azzi, auf ihn aufmerksam und verlieh ihm die Stelle seines Hof-
architecten , in welcher Eigenschaft E. viele geschickte Baumeister bildete
und manche prachtvolle Kirchen und andere Gebäude aufführte, so wie
eine große Anzahl sehr geschätzter architectonischer Zeichnungen und Ge-
mälde verfertigte. Bald nach dem Tode seines Gönners starb auch er 18U4
zuPesth.
lLuganeische Hügel, yenetian. Gebirgszug zwischen Padua
und Este, nach einem Volke, welches zu den Zeiten der Etrusker hier
seine Wohnsitze hatte, benannt, Die E. H. gewähren mit ihren zahlrei-
chen Wohnhäusern und Schlössern einen herrlichen Anblick, und man
kann diese Gegend sicher zu den schönsten im oberen Italien zählen. Eine
schönere Hügelreihe läßt sich nicht denken. Unter ihnen ist der Monte
Venda, dem man 1,761 P. F. Seehöhe gibt, der höchste.
Eugen Franz, Prinz von Savoyen, der größte Feldherr sei-
nerZeit, der große Beschützer derKunst und Wissenschaft, und Verschönerer
Wien's durch herrliche Gebäude, war geborenzu Paris den 18. Oct.
1663, der jüngste von 5 Söhnen des Prinzen Eug en Moriz v. Sa«
voyen-Carignan, Grafen von Soissons, Generalobersten der
Schweizer und Statthalters der Champagne. Seine Mutter war Olym-
pia Manz in i , eine Nichte des berühmten Cardinals und Ministers
Mazarin. E. wurde seines schwächlichen Körpers wegen von frühester
Jugend zum geistlichen Stande bestimmt, er hieß auch am französischen
Hofe nur der kleine Abbe, doch zeigte er selbst wenig Neigung für diese Be-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie