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I0U Fcger. — FeistenberZer, Andr .
April 1834 geehrt durch das besondere Vertrauen seines Monarchen alK
Chef der Iustizsecticm wieder in den Staatsrath zurück.— Freyh. von
F. hat sich stets durch rechtlich-freymüthigen Biedersinn, durch eine ener-
gische und doch humane Leitungsgabe characterisirt.
Feger (Föger), Stephan, geschickter Bildhauer, war 1726 zu
Imst im Oberinnthaler Kreise Tyrol's geboren, studirte zuInnsbruck,
besuchte dann Italien und hielt sich besonders in Rom eine geraume Zeit
auf, um die antiken Kunstwerke zu studiren und sich in seinem Fache zu
vervollkommnen. Zurückgekehrt, ließ er sich in Innsbruck häuslich
nieder, wo er auch um 1770 starb. Von seiner Hand sind die meisten
Statuen in der dortigen Kirche bey St. Johann von Nepomuck,
so wie auch die Statue des heil. F lor ian. Besonders geschickt war F.
»uch im Schnitzen kleinerer Gegenstände aus Holz und Elfenbein, wel-
che sich jedoch, da sie von auswärtigen Liebhabern begierig aufgekauft
wurden, sehr selten gemacht haben.
Feilmoser, Andr. Bened., geb. 1777 zu Hopfgarten^in
Tyrol, studirte Theologie zu Salzburg, trat dann in das Benedic-
tinerstift V ie ch t in Tyrol und erhielt 1800 die Priesterweihe. Als Lehrer
der biblischen Exegese nützte er sehr in seinem Kloster, und Wahrheit und
wissenschaftliche Forschung hatten großen Einfluß auf seine Vorlesungen,
die ihm bald einen ziemlichen Ruf erwarben. 1806 erhielt er die Stelle
eines Professors der orientalischen Sprachen und der Eregese zu Inns-
bruck. In diesem neuen Verhaltnisse fühlte er sich sehr glücklich; allein
manche Zerwürfnisse in seinem Amtsleben verleideten ihm nur zu bald
seine Zufriedenheit, weßhalb er es endlich vorzog, dem Rufe in das Aus-
land zu folgen, und 1820 die Professur der biblischen Exegese bey der
katholischen Facultät zu Tübingen anzunehmen. Erstarb 1831; durch
seine Vorlesungen, so wie durch seine Forschungen im Gebiethe der he-
bräischen Sprache hat er sich verdient gemacht. Sein bestes Werk ist die
„Einleitung in das neue Testament," Innsbruck 1810; 2. Auflage,
Tübingen 1830.
Feistenberger, Andr., churbayrischer Hofbildhauer und ge-
schickter Künstler, war geb. 1646 zu Kitzbühel in Tyrol, und erhielt
die erste Kunstanleitung von seinem Vater Benedict F., einem eben-
falls wackern Bildhauer, von dessen Hand der seiner Architectur wegen
<ehr geschätzte Hochaltar in Kitzbühel ist. Um 1680 begab sich An-
lreas F. nach München, und arbeitete daselbst, wie in Bamberg
Verschiedenes in Marmor, Sandstein und Elfenbein, zu solcher Zufrie-
denheit, daß seine Ernennung zum churfürstl. Hofbildhauer erfolgte. Er
starb zuMünchen 1735. Unter seine vorzüglichsten Arbeiten gehören die
Statuen Abraham's undIsaak's in der dortigen Hofkirche zu St. Ca-
i'eta n, dieArchitecturjdes Sebastian-Altares, die Statue der unbefleck-
ten Empfangniß am Altare hinter dem Chor in der Pfarrkirche zu Un-
serer Frau, die vier Kirchenlehrer am Chor-Altare in der Pfarrkirche zum
heil. Peter, die 2 Statuen auf dem Chor-Altare in, der Herzogspical«
lirche, und endlich die aus Holz geschnitztes Statuen des heil. Jo-
seph und Andreas in der ehemahligen Carmelitertirche, sämmtlich z"
München.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie