Seite - 226 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Band 2
Bild der Seite - 226 -
Text der Seite - 226 -
226 Fries, des Grafen Moriz, Sammlungen.
danw mit Classikern und Reisebeschreibüügen. Die Oemälde-Samm-
lung bestand aus ungefähr 2W Stücken, worunter viele kostbare/ ft
z. B.: Die sterbende Maria von Burgund/ von A. Dürer ; der todte
Christus/ von Vandyk; Schlachtstück von Wouvermanns; Ma«
donua mit dem Kinde/von Andrea de lSar to , Amor/ von Gui-
do Reni ; heilige Familie, von P armegianin o, Madonna velata,
von Sa ssoferrato; Sonnenuntergang/ von Saft leven; Land-
schaft/ von Poussin; VertumnusundPomona, von R embrandt;
Aurora und Cephalus/ von Albani; Christus und die Samaritane-
rinn/ von Hannibal Carracci; Portrat derKöniginn Johanna (von
Arragonien) von Sicilien/ von Naphael; Marine in vollem Sonnen-
schein/ von Claude Lorrain/ und mehrere werthvolle Stücke von
neuern Meistern, z. B. Mengs/ Füg er/ Schönberger lc. Die
Sammlung von Handzeichnungen und Kupferstichen bestand aus mehr
als INN/WV Stücke«/ wobey von Ersteren vor Allen merkwürdig wa-
ren: Eine Grablegung/ vonRaphael; Federzeichnung. Madonna,
Christus und Johannes/ von A. Carra cci, mit Rothsiein gezeichnet.
Entwürfe von G.uercin 0/ Claude :c. Viehgruppen vonH.R oos/
Sepiazeichnungen von Girgent i / so wie auch eine große Suite Zeich-
nungen von neuern Meistern/ worunter sich die bekannten Füger'schen
Entwürfe zu Klop sto ck's Messiads/ auf blauei Papier entworfen und
aufgehöht/ auszeichneten. Die Kupferstichsammlung enthielt die besten
Arbeiten älterer und neuerer Künstler. Besonderen Werth hatte diese
Sammlung auch dadurch, daß von mehreren berühmten Meistern, z. B. von
Wool le t t , Ätzabdrücke ihrer großem Arbeiten vorhanden waren. Hier
war auch eine vollständige, über 40l) Stücke reiche Sammlung radirter
Blatter des durch sein Prachtwerk über Ägypten berühmten Vivant
Denon, so wie auch die große Sammlung von Porträts und andern
Materialien, welche Lavater zu seinem physiognomischen Werke be-
nutzte, und welche Graf Fries von dessen Familie erkauft hatte. Die
Mineraliensammlung bestand aus der von B o r n beschriebenen Samm»
lung des Fräuleins von Raab, welche einen der merkwürdigsten Bey-
träge für den Zustand der Mineralogie zu B o rn's Zeiten, und die
seither gemachten Fortschritte und Veränderungen dieser Wissenschaft
gab; aus einer Sammlung Mineralien in größerem Formate, worunter
vorzügliche Stufen von braunem Eisenrahm aus dem Banate/ strahligem
Bleyglanz von Mi es/ krystallisirtem Glaserz vonIo achimsthal; aus
einer Sammlung von Schweizer Gebirgsarten und aus einer Sammlung
von Krystall-Modellen, von dem Mineralogen Hauy in Par is , zur
Erklärung seines auf die Krystallform gegründeten mineralogischen Sy-
stems. Uberdieß besaß Graf Fries noch eine ziemlich reiche Sammlung
griechischer und römischer Münzen, so wie auch ein Museum von Gegen-
ständen älterer und neuerer Sculptur- und Bronze-Arbeiten. In dieser
Abtheilung war auch die berühmte lebensgroße Gruppe: Theseus auf dem
erschlagenen Minotaurus, von Canova aus carrarischem Marmor ver-
fertigt, aufgestellt, das erste große Werk, womit sich dieser berühmte
Künstler bekannt machte. RaphaelMorghen stach diese Gruppe, we-
von Graf Fries die Platte besaß. — Diese Kunstsachen wurden theils
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie