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31tt Geographie und Statistik.
Böhmen und Mähren. Hier gedeiht Wein und Mais, die Erntezeit
fällt vor Ende des Iuly. Das nördliche Clima begreift Böhmen, Mah-
ren, Schlesien, Galizien und Nordungarn. Hier kommt zwar Wein und
Mais nicht fort; aber es gedeiht Obst, Getreide, Flachs und Hopfen.
Der Winter ist anhaltender, und die Emte tritt meistens erst im August
ein. Doch macht die Nähe großer Waldungen'und Gebirgsketten manche
Ausnahmen. — Die Umfangslinie des ganze.» Kaiserthuins wird auf 924
Meil. berechnet, so daß ein Reisender, der taglich 6 Meil. zurücklegt,
die Gränzlinien des Kaiserstaates in 5 Monathen umreisen kann. Die
Gränzländer des österr. Kaiserthums sind gegen Osten und Süden: Die
Türkey (vom Austritte des Flusses Pruth aus der Bukowina in Galizien
bis Cattaro in Dalmatien, in einer Länge von 263 Meil.); gegen
Süden: Außer den türkischen Gränzländern längs der Donau, Save
und Unn'a, in Italien der Kirchenstaat nebst den Herzogthümern Mo-
dena und Parma (dieses in einer Länge von 14, jenes von 10 Meil.);
gegen Westen: a) die königl. sardinischen Länder (in einer Länge von 20
Meil.); l>) die Schweiz (in einer Länge von 68 Meil.) und c) das Kö-
nigreich Bayern (in einer Länge von 116 Meil.); gegen Norden a) das
Königreich Sachsen (in einer Länge von 53 Meil.); d) königl. preuß.
Länder (in einer Länge von 67 Meil.) und c) das Kaiserthum Rußland,
welches vom Austritt des Flusses Weichsel aus dem Krakauer Stadtge»
biethe bis zum Austritte des Flusses Pruth im Norden und Nordosten mit
dem österr. Kaiserthume gränzet (in einer Länge von 113 Meil.). Gegen
diese Gränzländer hat das österr. Kaiserthum folgende natürliche Grän-
zen, als östlich: Die Flüsse Podhorze, Dniester und Sereth, nebst den
siebenbürgischen Karpathen; südlich: die Save (von Dubicza bis Bel-
grad), und die Donau (von Belgrad bis Orsowa); südöstlich von
Illyrien und Dalmatien: Die jütischen, pannonischen und albanischen Al-
penketten, dann das adriatische Meer von Ca ttaro bis zur Mündung
des Po; endlich in Italien: Den Po (von seiner Mündung in das Meer
bis zum Einflüsse des Tessino bey Pavia); westlich: Den Tessin, von sei-
ner Mündung in den Po bis zum großen See Lago Maggiore; dann
die Ovaubündtneralpen, den Rhein und den Bodensee,, die nördlichen Ket-
ten der rhätischen oder Tyvoler- und Salzburgeralpen, die Flüsse Saale,
Salzach und Inn; weiter den Böhmerwald und dasFichtelgebirge; nörd-
lich: Das böhmisch-sächsische Erzgebirge, das Riesen und Sudetengebirge;
die FlüsseWeichsel und San. Die großen Gebirgszüge, welche dem östen.
Kaiserstaate zu natürlichen Gränzen dienen, erstrecken auch verschiedene
ihrer Arme zum Theil sehr weit in das Innere des Landes, wo sie als
besondere Gebirgsketten besondere Nahmen erhalten. Man muß hier
überhaupt drey Hauptgebirgszüge unterscheiden: 1) die Alpen, 2) das
böhmisch-mährische Gebirge, 3) die Karpathen. Die Alpen (s.d.) bilden
an der lombardisch-tyrolischen Gränze im Westen, eines der höchsten eu-
ropäischen Hochgebirge. Den zweyten Hauvtgebirgszug bilden die Ge«
birgskeften, welche Böhmen umschließen. Diese hängen durch den Mann-
hartsberg und das mährische Gränzgebirge mit den norischen Alpen zu-
sammen, und begreifen den Böhmerwald (klonte» tlerc^nii), das Fich-
tel.- und Erzgebirge (Montes äudeti) und das Riesengebirge (Hl
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Band 2
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe E-H
- Band
- 2
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 696
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie