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schen Muth und Gelehrsamkeit. Thomas I. war 155) Vicegespan
und mehrmahls Ablegat der Preßburger Gespanschaft. S t e p h a n
Graf von I . , dessen erstgeborner Sohn, geboren 1540, ein merk-
würdiger Mann (s. d.). Sein Bruderssohn C a s p a r I . , den er adop-
tirt und zum Erben angenommen hatte, erlangte durch weite Reisen
und berühmte Lehrer so ausgezeichnete Bildung, daß ihn ein allgemei-
ner Zuruf zum Nector der berühmten hohen Schule zuWi t tenberg
erkor; er wird auch den magyarischen Schriftstellern beygezählt, und war
besonders kein unglücklicher Dichter. Von seiner Gemahlinn, einer
Tochter des berühmten Palatin Georg Thurzo, hatte er zwey Sohne,
Gabr ie l und G eorg; Ersterer starb unvermählt. Letzterer nahm sei-
nen Neffen N ic las an Kindesstatt an, und ernannte ihn zu seinem Er-
ben. Bey dem Ausstände Emerich Tö kely's wandte sich G eorg I.
auf dessen Seite, N ic las blieb jedoch dem Kaiser treu, er überlie-
ferte die Veste Trencsin den Kaiserlichen, und ging nach Wien , wo
ihn Leopo ld I . als Haupterben und Erbobergespan von Liptau und
Trencsin erkannte. Endlich unterwarf sich auch G eo rg , forderte seine
Ehren und Winden zurück, erlangte jedoch nur die Obergespanswürde
beyder Comitate, mir der Weisung, sich künftighin ruhig zu verhalten,
N i c l a s aier blieb die Verwaltung der Comitate überlassen. Nach
Georg 's Tode tilgte Nic las dessen große Schulden und brachte Stand
und Macht der I. auf die höchste Blüthe. Er erlangte auch die Würde
eines ungarischen Kanzlers, welche bisher immer nur in den Handen der
hohen Geistlichkeit gewesen war, und leistete als solcher im Zeitpuncte des
höchstwichtigen Preßburger Reichstags 1722, wo die pragmatische Sanc-
tion und eine in vielen Puncten ganz neue Organisation vorgenommen
wurde, die erfolgreichsten Dienste. Bald darauf starb er. Sein Sohn, Jo-
se pH I . , war 1740 Obermundschenk und bald darauf, durch das besondere
Zutrauen der Kaiserinn Mar iaThe res ia , Juclcx cuNae. Jetziger
Standesherr ist dessen Enkel: S tephan Graf v .J. Erbherr zu Tren-
csin, Ritter des goldenen Vließes, k.k. wirkl. geh. Rath, Obersttruchseß
im Königreiche Ungarn und Erbobergespan des Liptauer und Trencsiner
Comitates. Er isigeb. 1762, der letzte männlicheZweig seines Geschlechtes.
I l löshäzy, Steph. Graf v . , Reichspalatin von Ungarn, war
geb. den 5. Sept. 1540 im Castell von I l l eshazy im Presiburger
Comitate Ungarns. Seine Studien vollendete er am Gymnasium zu
Preß bürg mit so eifriger Verwendung, daß er bald die meisten sei-
ner Mitschüler übertraf und sich besonders den Ruf einer seltenen Kennt-
niß in der Rechtsgelehrsamkeit erwarb. Nach Vollendung feiner Stu-
dien trat I. mit dem eifrigsten Bestreben, seinem Vaterlande zu dienen,
ins wirkliche Leben. Die damahls drohende Turkengefahr vermochte ihn,
sich den tapfern Streitern beyzugesellen, welche mit glühendem Eifer das
Vaterland vertheidigten, und er wählte sich den berühmten Nic las
P a l f f y , dessen Nahmen mehrere siegreiche Schlachten der Unsterblichkeit
zuführten, zum Vorbild und Lehrer, unter dessen Fahnen er die schwere
Kunst des Krieges sich eigen machen wollte. Durch längere Zeit kämpfte
I. männlich und siegreich gegen den damahligcn Erbfeind christlichen Nah
mens und Stammes und erwarb sich die hohe Achtung seiner Kf
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie