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Raczyka. — Rarnthen. I. Geschichte.
Nothwendigkeit, Botanik zu studiren; einige Jahre später (1829) er-
schien bereits sein: Encyklopädisches Pflanzen-Wörterbuch in 2 Bänden
(Wien), welches bedeutenden Absatz fand. Schon früher hatte ihm die
Gartenculturgesellschaft in London das Diplom eines correspondi-
renden Mitgliedes überschickt, jetzt erhielt er auch das Diplom der
medicinisch-botanischen Gesellschaft zu London, und jenes der mahr.-
schles. Gesellschaft des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde in
B runn u. s. w. 1830 erschien sein: Grundriß der Pflanzenkunde.
Zwey Jahre darauf beendigte er sein großes, aber noch ungedrucktes
Werk: Das Pflanzenreich, oder alphabetische Übersicht aller in- und aus-
landischen Gewächse in beschreibender Aufstellung ihrer Familien, Grup-
pen, Gattungen und Arten. Seit dieser Zeit schreibt er an einem Rie-
senwerke: Universal-Lexicon der Botanik. Nur auf die nöthigen Vor-
arbeiten hiezu musite er einige Jahre unermüdeten Fleißes verwenden.
Auch als Samenhändler verdient K. ehrenvolle Anerkennung, seine Lei-
stungen als solcher sind von mehreren öffentlichen Blattern wiederholt ge-
würdiget worden. Die Reichhaltigkeit seines Etablissements übertrifft
bis jetzt die meisten ähnlichen Anstalten in Wien.
Raczyka (Ratschika), galiz. Dorf in der Bukowina, ist be-
merkenswenh wegen einer hier betriebenen Salzsiederey und eines klei-
nen Steinsalzbergwerkes. Ertrag gegen 10,000 Centner.
Rähsmann, Jos. , geschickter Bildhauer, war geboren zu
Wien den 3. Sept. 1784; sein Vater war ebenfalls Bildhauer und
K. übte sich von frühester Jugend in dieser Kunst, er wurde in der hiesi-
gen Akademie gebildet und gewann nach einander alle Preise, den G u n-
d e l'schen durch einen Herkuleskopf, die silberne Medaille durch einige
sehr gelungene Nachbildungen vorzüglicher Antiken, und endlich die gol-
dene durch eine runde Gruppe: Alexander, das Orakel von De lph i
befragend. 1823 ging K. als kaisorl. Pensionär nach Rom und studirte
die dort vorhandenen Kunstschätze mit großem Fleiße und vielem Erfolge.
Viele seiner genialen Leistungen aus dieser und der Folgezeit waren bei
der k. l. Akademie der bildenden Künste aufgestellt. Gegenwärtig ist K.
Corrector in der Schule der Bildhauerey daselbst mit dem Titel eines
k. k. Professors. Seine vorzüglichsten Werke sind, außer den bereits'ge-
nannten: Ein Basrelief, wie dem Königshelden der Ilias und der Odys-
see das Loos zum Kampfe gegen Troja aus dem Helme springt, jetzt im
Meidlinger Badhause befindlich. Vortrefflich ausgeführte Gypsmodelle
von 8 Statuen, in Vesta, Juno, Cybele und einer Dryade die
4 Elemente, in Auro ra , Apo l l , Hesperus und D iana , die 4
Tageszeiten vorstellend. Auch sind von ihm die Fronten auf dem öau-
renzer Gebäude in Wien , die Kanzel in der St. Michaeliskirche daselbst
und viele Gruppen und einzelne Figuren in ungarischen Palästen und
Garten, so z. B. im gräfl.Batth y any'schen zu K is -B^ r der Genius
der Gesundheit und eine weibliche Figur, übers) Schuh hoch, dann ein
liegender Neptun an einer Cascade, welcher, aufgerichtet, wohlan
15 Schuh Höhe mißt.
Raxnthen, Herzogthum. I. Geschichte. Die Carner be-
wohnten "den ganzen Landstrich des heutigen österreichischen und zum Thtil?
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie