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Raltenbrunner. — Ramenicz. l49
die Gymnasial-Studien und Philosophie im kais. Convicte zu Krems-
münster absolvirt hatte, begab er sich zu fernerer Ausbildung 1824 nach
Wien, wo er sich seitdem fortwährend aufhielt. Der Hauptgegenstand
seines Studiums war stets die österreichische Geschichte, und besonders
seit mehreren Jahren widmete er demselben alle seine Zeit und Kraft.
Seine Forschungen, Muhen und Aufopferungen wurden auch mit dem
glücklichsten Erfolge gekrönt. Er besitzt eine auserlesene vaterländische
Bibliothek von mehr als 10,00Y Bänden (worunter alle Wien betref-
fenden Druckschriften und ersten Wiener Drucke), und einen wahren
Schatz von eigenen Elaboraten, selbst angelegten Collectaneen und andern
wichtigen Manuscripten, deren theilweise Herausgabe von der größten
Bedeutung für die österr. Historie seyn würde. Manches indessen wird.
K. fortfahren, in seinem 1835 begonnenen periodischen Blatte: Öster-
reichische Zeitschrift für Oeschichts- und Staatskunde, welches treffliche
Arbeiten enthält, niederzulegen. Beyträge zur Literatur- und Kunst-
geschichte unter Max im i l i an 1. gedenkt K. ehestens herauszugeben.
Kleinere Aufsätze von ihm erschienen in Ri d ler's Archiv, in Ho ck's Ju-
gendfreund und andern Zeitschriften. Sein lyrisches Talent hat er
in einem Bändchen Gedichte: Lieder und Oden (Wien 1326), nicht un-
würdig dargethan.
Raltenbrunner, Carl Adam, k. k. Staatsbuchhaltungs-In-
grossist in Linz, geb. den 30. Dec. 1804 zu Enns in Oberösterreich,
erhielt seine erste Bildung am Gymnasium zu Admontin Steyermark.
Die übrigen Studienjahre verwendete K. zu seiner weiteren Ausbildung
am Lyceum zu L inz, wo er nach vollendeten Studien 1823 in die
Staatsbuchhaltung eintrat. Seine poetischen Arbeiten erschienen bisher
zerstreut in verschiedenen Taschenbüchern und Zeitschriften, z. B. in
Hormay r's Archiv, in der Wiener Zeitschrift, der Abendzeitung, den
Feyerstunden, der Iris. Seine vaterländischen Dichtungen sind so eben
zu Linz erschienen. Ihre Tendenz ist, die geschichtlichen Erinnerungen
un.d hohen Naturschön'eiten seines Geburtslandes, z. B. das berühmte
Salzkammergut, in Liedern und Beschreibungen zu feyern. — Lyrisch-
epische und dramatische Dichtungen hält K. zur Herausgabe bereit.
Ralusz, galiz. Marktflecken im Srryer Kreise an der reißenden
Lomnica, auf welcher viel Holz geflößt wird, in einer fruchtbaren, schö-
nen Ebene; der Ort hat 2,000 jüdische und nur 500 kathol. Einw. Es
wird hier eine Salzsiederey betrieben, aber die reichen Torflager der Um-
gegend bleiben unbenutzt.
Ralwaria, galiz. Marktstecken im Wadowicer Kreise, ein schlecht
gebauter, meist von Polen bewohnter Ort, in gebirgiger Gegend an der
Straße zwischen Wadowice und Myslenice, mit einem herrschaft-
lichen Schlosse, einer Pfarrkirche uttd einem Bernhardinerkloster. Be-
rühmt ist der Calvarienberg, der sich unmittelbar vom Kloster aus er-
hebt, mit seiner Capelle, zu deren Marienbilde zahlreiche Wallfahrten
aus Galizien, Krakau, Polen, Schlesien und Mähren geschehen. Aus
dieser Gegend werden viele Krametsvögel nach Krakau verkauft.
Ramenicz, slavon. Marktstecken an der Donau in der Sinnier
Gespanschaft, mit einer kathol. und griech. Pfarre, 1,700 Einw. und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie