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Rolowrat, Al.Ios. Graf. —Rolowrat, FranzAnt. Graf.
von Schlesien und Mahren und Gouverneur von B rün N/ woselbst er
1769 starb. Aloys Ios. (s. d.) Kolowrat-Liebsteinsky. Von
den in dieser Linie ausgezeichneten Männern führen wir an: Albert
v. K.-L. und Franz Anron Graf v. K.-L. (s. Beyde unter ihren
Artikeln).
Rolowrat-Rrakowsky, Aloys Ios. Graf v., Freyherr v.
Ugezd, Fürst - Erzbischof in P r a g , apostol. Legat und Primas des
Königreiches Böhmen, war geboren zu P rag den 21. Iän. 1759. Er
widmete sich frühzeitig als Domicellar des Domstiftes zu Olmütz
geistlichen Stande, vollendete zu Rom die Studien der Theologle und
empfing daselbst auch die Priesterweihe. Bald darauf wurde K. Propst zu
Kremsier, empfing die Doctorwürde der Theologie auf der Universität
P r a g , und trat in das Domstift zuOlmütz als residirender Domherr
ein. 1801 wurde er Oeneralvicar und Weihbischof daselbst, 1811 Bi-
schof von K ö n i g g r a tz, welche Würde K. bis 1830 bekleidete, und den 5.
Sept. desselben Jahres zum Fürst-Erzbischof von Prag ernannt wurde, als
welcher er den 28. März 1833 starb.
Rolowrat-Liebsteinsky, Albert v. / oberster Kanzler des
Königreichs Böhmen, der einzige Sohn desHanusch (Johann) I I .
r. K. , welcher nach dem Tode seiner Gattinn sich in den geist-
lichen Stand begab, und zuletzt als Administrator des Prager Erzbis-
lhums starb. Albertv. K. hatte bereits verschiedene ansehnliche Amter
und Würden bekleidet und sich einen ausgezeichneten Nuhm erworben, als
er König Wladislaw's Oberhofmarschall und 1503 oberster Kanzler
des Königreichs Böhmen wurde. —1459 begleitete erdenKönig Georg,
der sich am 15. April des genannten Jahres mit mehreren böhm. Baro-
nen nach Ege r begab, um die Irrungen in Betreff der böhm. Lehen
abzustellen. — Als König Wlad is law die Mißhelligkeiten, welche
schon seit längerer Zeit zwischen dem Herzoge und den Standen Schle-
siens und der sch lesischen Geistlichkeit geherrscht hatten, und durch den
Mißbrauch der geistlichen Gerichtsbarkeit veranlaßt wurden, ernstlich ab-
zustellen wünschte, übertrug er dieses Geschäft demAlbert v. K., dem
es auch im Februar 1504 gelang, einen endlichen, trotz des Wider-
spruches des Papstes, vom Könige bestätigten Vergleich zu Bres lau
zu Stande zu bringen, der in der böhm. Geschichte unter dem Nahmen
des K olowrat'schen Vergleiches bekannt ist. — 1505 belagerte K.im
Nahmen der Stände mit einer bedeutenden Macht die StadtElb og en,
aus dem Grunde, weil die Grafen von Schlikh gemeinschaftlich mir
ihr sich 1471 dem Herzoge von Sachsen unterworfen hatten. Es kam
aber bald zu einem friedlichen Vergleiche und die genannten Grafen un-
terwarfen sich sammt der Stadt Elbogen wieder der Krone Böhmens.
— Den 25. May 1510 starb Albert v. K., allgemein geachtet von
seinen Zeitgenossen und geliebt von seinen Königen, unter denen ihn
vorzüglich Georg von Podiebrad werth hielt, dem er auch 1452
bey der Königswahl feine Stimme gegeben hatte.
Rolowrat- Liebsteinsky, Franz Anton Graf v., k. k.
wirkl. geheim. Rath, Staats-und Conferenzminister, Ritter des gol-
denen Vließes, Großkreuz und Ritter mehrerer Orden lt . , ist gebo-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie