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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Band 3
Seite - 255 -
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R o p i t a r. 255 für K., der nebst seinem Lehramte auch als Mitglied der böhm. ökono- misch, patriot. Gesellschaft und noch sonst zur Förderung gemeinnütziger Zwecke mannigfach in Anspruch genommen war, wenig Raum für "wei- tere literarische Thätigkeit. Doch enthalten die öffentlichen Blätter Böh- mens für 1809 eine Reihe patriotischer Artikel aus seiner Feder, und in dem Hesperus von 1319 in den Nummern 39, 40, 51 , 56 und mit der Chiffre W.. . v. K. ist ein Aufsatz über die practische Anwendbar- keit der Grundsätze der National-Ökonomie auf den bestehenden Zustand der europäischen Staaten enthalten, der wegen seiner Wichtigkeit und Originalität einen der von der Redaction ausgesetzten Preise erhielt. Er ist der einzige, den K. im Gebiethe der theoretischen Politik geschrieben. Die entscheidendste und allgemeinste Wirkung bringt K. als öffentlicher Lehrer hervor. Seine wissenschaftlich-gründliche Darstellung überzeugt, sein beredter blühender Vortrag reißt hin; der trockensten Untersuchung weiß er durch eine unnachahmliche Grazie der Einkleidung Aufmerksam- keit und Eingang zu verschaffen. Wenige mögen auch wie K. das Talent besitzen, die Gegensätze zwischen der Idee und dem practisch Gegebenen zu vermitteln, und dadurch seine Zuhörer zu wahrhaft brauchbaren Glie- dern des bestehenden Staatsorganismus heranzubilden. Er hat während seinem 26jährigen Lehramte bey 2000 Schüler gebildet, wovon sich viele bis in die höchsten Geschäftssphären emporgeschwungen, und gewiß ist ihm in den Herzen derMeisten ein dankbares Andenken bewahrt geblieben. Ropitar, Bartholom., Custos der k. k. Hofbibliothet in Wien , k. k. Büchercensor, einer der ausgezeichnetsten Philologen, gegenwärtig wohl der bedeutendste Slavist Österreichs, wurde geboren den 23. Aug. 1730 zu Repnje in Oberkrain. 1790—1300 studirte er zuLaib a ch, vollendete dann das Studium der Rechte an der Universität zu Wien und wurde 1310 an der k. k. Hofbibliothek angestellt. Durch gediegene Kenntnisse, Eifer und die thatigste Verwendung zeichnete er sich so sehr aus, daß er 1814, obwohl als letzter Beamter, allein nach Pa r i s ab- gesendet wurde, um die von den Franzosen während der Invasion 1809 an sich genommenen Schätze der Hofbibliothek wieder zurückzubringen. Diesen Auftrag führte K. auf das entsprechendste aus. Seit jener Zeit ist er bis zum zweyten Custos vorgerückt, welche Stelleer noch gegenwärtig bekleidet. Von frühester Jugend an war das gründliche Studium der slavischen Sprache und Literatur seine Lieblingsbeschäftigung, und erhar in diesem Fache Arbeiten geliefert, die der vaterländ. Literatur zurgrösi, ten Ehre gereichen, und welche auch vom Auslande auf das ehrenvollste anerkannt wurden. Vor allem bemerkens- und rühmenswerth ist seine gediegene: Grammatik der slavischen Sprache in Krain :c., welche durch zufallige Veranlassung entstand und 1803 zu Laibach erschien. Zur Cha< racteristik ihrer Vortrefflichkeit mag folgende Stelle dienen, welche in einer, eigentlich gegen K. gerichteten Schrift (Slovenischer Abc-Krieg, Laibach 1833) enthalten ist: „Wenn wir im gegenwärtigen Aufsatze die Ansichten K.'s mehrmahls zu bestreiten veranlaßt werden, so wollen wir dadurch seiner wohlverdienten europäischen Celebritat :c. keineswegs zu nahe treten :c. K.'s Grammatik :c. gehört zu den einflusireichstctl philo- logischen Arbeiten, die wir kennen. Bis dahin war keine slavische Gram-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Band 3
Titel
Österreichische National-Enzyklopädie
Untertitel
Buchstabe I-M
Band
3
Autoren
Franz Gräffer
Johann Czikann
Verlag
H. Strauß
Ort
Wien
Datum
1835
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.3 x 22.0 cm
Seiten
768
Schlagwörter
Nachschlagewerk, Biografien
Kategorien
Lexika National-Enzyklopädie
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