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270 Rrain, I I . Geographie und Statistik.
und dieses Wort ging in Kraina, ein Land, über, welches das Ende
ihrer Wohnsitze war. Wie beynahe alle slavischen Völker, so brachten
auch diese Ansiedler eigene Anführer oder Fürsten/ und eine unter sol-
chen schon ziemlich geordnete monarchische Verfassung Hieher mit.—Als sich
Car l der Große dieses Land unterwarf, übergab er dessen Verwal-
tung dem Herzoge von Friaul, und später seit 972 wurden eigene Mark-
grafen eingesetzt, die zu Görtschach auf dem Schlosse Kieselstein
bey Kra inburg ihren Sitz hatten, und von welchen einige den her-
zoglichen Titel erhielten. Doch erstreckte sich ihre Herrschaft nur über
einen Theil von K., mit welchem Istrien und Friaulwiederholt vereinigt
und wieder getrennt wurden; einen andern Theil von K. besaßen die
kärnthnerischen Herzoge, und auch die Freysingischen Bischöfe und an-
dere Herren harten hier ihre Besitzungen, die aber bald von der Mark-
grafen Gewalt unabhängig wurden, wie diese selbst sich in erblichen Be-
sitz ihrer Ländereyen setzten. — Schon Leopold der Starke, aus
dem Geschlechte der Traun g au er, brachte 1127 einige dieser Theile
K.'s nach dem Ableben der kärnthnerischen Herzoge an sein Haus, die
sein Sohn Ot tokar l , noch erweiterte. Zu diesen erkaufte Herzog Leo-
pold der Glorre iche, aus dem B a b e n b e r g'schen Stam,
me, von dem Freysinger Bischöfe verschiedene Lehengüter, und Fried-
rich der St re i tbare hatte seine Besitzungen in K. durch seine Verbin-
dung mit Agnes von Tyrol schon so sehr erweitert, daß er sich von
1233 an einen Herrn von K. schrieb. Mit dem Erlöschen der eigenen
krainerischen Markgrafen, nach dem Ableben Berthold's 1245 be-
lehnte Kaiser Friedrich I I . den letzten Babenberger mit ihren Besi-
tzungen, wodurch ein großer Theil von K. mit Osterreich und Stcyer-
mark vereinigt wurde, und während des Zwischenreiches auch alle Schick-
sale dieser Lander theilte. — Den übrigen Theil besaßen die Grafen von
Tyrol theils zu Kärnthen angehörig, theils als Pfandgüter, die sie
von dem Kaiser erhalten hatten. Erst nach dem Aussterben der tyrolischen
Grafen 1335, und nachdem zugleich Albrecht IV . , Graf von
Görz, durch ein Erbvermächtniß den österr. Herzogen aus dem Habs-
burg'schen Hause die Nachfolge zugesichert hatte, gelangten 1364 die
übrigen Theile K.'s an Herzog Rudolph IV. , welcher dann auch
den Titel eines Herzogs von K. angenommen hatte. Seitdem ist dieses
Land, bis auf die kurze Zwischenzeit von 1309—13, auch stets als eiu
Theil der sogenannten innerösierreichischen Länder mit demselben unter
einer Herrschaft des Habsburg-Lothringischen Hauses geblieben.
Rra in , Herzogthum. I I . Geographie und Stat is t ik .
Seiner neuesten Begranzung nach befindet sich das Herzogthum K.
zwischen dem 45' und 46" nördl. Breite, 31° und 33° östl. Lange, und
begreift 3 Kreise: Den Laibacher, Adelsberger und Neustadtler, wovon
besonders der zweyte in seinen südl. Gegenden eine wesentliche Beschrän-
kung erlitten hat, da außer dem Antheile des altösterr. Istriens noch die
Herrschaft Duin und die Hauptgemeinden Dollina, Materia, Castel-
nuovo und Lippa hinweggekommen, und dem Gouvernement des See-
küstenlandes einverleibt worden sind. Der Flächeninhalt K.'s in dieser
seiner neuen Begränzung soll sich auf 196^"- Q. M. belaufen. — Die
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie