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R r e u z h e r r e n , die. — R r i e g e :c.
Einwohner ist Feldbau, Weinbau und Viehzucht. Sonstige Pröducte
sind: Obst, Honig und Tabak.
Rreuzherren, die, vom rothen Stern / ein ritterlicher
Orden regulirter Chorherren, der, ursprünglich zum Hospitaldienste gestif- '
tet, später jedoch zum Klosterleben überging. IhreKleidung ist schwarz,
mit einem rothen Stern auf der linken Seite der Brust. Die ritterlichen
K. besitzen in Prag ein Stif t , welchem der Ordens-General und
Großmeister vorsteht, so wie mehrere Pfründen in Böhmen, auch be-
kleiden sie daselbst wichtige Lehrstellen. 1736 berief Kaiser Carl VI.
eine Abtheilung dieser Kreuzritter nach Wien , um die damahls neu
erbaute Carlskirche zu übernehmen. Der damahlige Großmeister und
Ordens-General, F ranzBöhm, reiste daher nach Wien, empfing
die Stiftung des Kaisers und vollzog die feyerliche Einführung seiner
Ordensbrüder, welche daselbst auch ein Collegium errichteten. 1783
wurde die Kirche zur Pfarre bestimmt, und seit dieser Zeit versieht der
jeweilige Commandeur der Kreuzherren auch zugleich die pfarrlichen
Functionen daselbst. Dieser Orden ist sonst auch noch in andern Landern
des Kaiserstaates (Ungarn, Oalizien, Mähren) zerstreut.
Rrickel, Jos. Adalbert/ gewesener Beamter der k. k. Came-
ra!-Hauptbuchhaltung, geboren zu Wien den 30. Jan. 1791. Er stu-
dirte daselbst die Humanioren und Philosophie, machte sich nebstbey die
Kenntnisse der französ. und italien. Sprache eigen, und verlegte sich mir
Eifer auf das Studium der Geographie, Statistik, Geognosie und
Geschichte. Er erhielt sodann eine Anstellung als Controllor des k. k.
Waisenhauses in Wien, dann als Rechnungsofficial bey der Camera!- .
Hauptbuchhaltung. Von Jugend auf ein Freund der Natur, unternahm
er mehrere Fußwanderungen, darunter eine zweyjahrige (lL27—29)
durch den ganzen österr. Kaiserstaat. Die Resultate seiner Wanderungen
übergab er in folgenden Schriften dem Drucke: Fußwanderungen von
Wien aus über Pyrawart, Nikolsburg, Eisgrub und Feldsberg, Wien
1829. — Fußreise durch den größten Theil der österr. Staaten, 3 Bde.
eb. 1830—31. — Wanderungen zu den Umgebungen des Neusiedlersees,
eb. 1331. — Wanderungen von Wien über Pleßburg :c. nach Schem-
nitz :c., eb. 1832. —Baden und seine Umgebungen, 2Thle. eb. 1832.
— Reise durch Mähren und einen großen Theil von Preußisch-Schle-
sien und Böhmen, eb. 1832. Außerdem lieferte er einige Aufsatze,
Ausflüge betreffend, in Zeitschriften. Zum Drucke bereit ist ein Werk-
chen : Ferialreise in die südlichen Gegenden des Landes unter der Enns.
Seit mehreren Jahren arbeitet K. auch an einem großen Buche: Die
Gebirgswelt. Seine bisherigen Reisen umfassen 1364 deutsche Meilen,
somit ist ihm der ihm in einigen Blattern ertheilte Rang eines der bedeu-
tenosten Fußrnsenden in Österreich nicht abzusprechen. Seine Darstellungs-
weise ist, obwohl etwas ungefeilt, doch einfach, ohne Schwulst, zeugt
auch von Offenkeit und Wißbegierde.
Rriege Oesterreichs, seit 200 Jahren. — Mit der Pforte
von 1592—1606 (Friede zu Si tbvarok in Ungarn, den 21. Oct.
1606) dauerte 14 Jahre. — Dreyßigjähriger von 1618 — 48
(Friede zu Münster den 14. Oct. 1648). — Mantuanischer Suc-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie