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304) R r o o n o. -- R rü g e r.
»
in Cap. XV. epistolas prioris 8t. ?auli ad Corinth. ed üasilium
st-atrem libri Vlll» Steyer 1763.
Nrosno, galiz. königl. Stadt im Iasloer Kreise mit 2,300
Einw., liegt in einem schönen fruchtbaren Thale am Wyslok und an der
Morwawa. Man sieht hier. ein altcs königl. Residenzschloß, eine schöne
gothische Pfarrkirche, welche auf den Grundfesten eines alten Tempels
der Socinianer (Arianer) steht, ein aus Quadersteinen aufgeführtes Ca-
vuzinerkloster und ein Militärspital. Die hier gehaltenen Märkte sind
für eine große Umgebung bedeutend; auch der Handel mit ungar. Wei-
nen ist einträglich.
Rrufft, Nicol. Freyh. v. , k. k. wirkl. Staatskanzleyrath,
des ruffischen Wladimir-Ordens 4. Classe, dann des sicilianischen Ver-
dienst-Ordens Ritter, war 1773 in Wien geboren. Bey der geheimen
Hof- und Staatskanzley, bey welcher er nach seinen an der hiesigen
Universität vollendeten Studien 1301 in Dienstleistung getreten, be-
währte er sich als einen eifrigen und tüchtigen Arbeiter. Von frühester
Jugend an durch einen unwiderstehlichen Hang zur Tonkunst hingezogen,
suchte und fand er in 'den Stunden der Muße, die ihm nach gewissen-
hafter Erfüllung seiner Berufspfiichten übrig blieben, seine Lust und
Erholung in dieser edlen Kunst. Seine theoretischen Kenntnisse in diesem
Fache bewies er besonders durch die bey seinem Aufenthalte zu Pa«
ris 1814 veranstaltete Herausgabe von 24 Präludien und Fugen für
das Pianoforte, die vorzüglichen Beyfall fanden. Als ausübender Künst-
ler hatte er es auf dem Pianoforte zur Virtuosität gebracht, und nicht
nur in seiner Heimath, sondern in allen Ländern, wohin er seinen Chef,
den Fürsten von Mettern ich, begleitet hatte, erregte sein Spiel
allgemeine Bewunderung. Er starb den 16. April 1818 zu Wien.
Rrufft, Justine wilhelmine Freyinn v., Schwester des Vo-
rigen, den 17. Aug. 1775 zu Wien geboren. Sie zeigte schon als
Kind vorzügliche Anlagen zur Dichtkunst, die sich in spätern Jahren auf
eine ausgezeichnete Art entwickelten. Von ihren Dichtungen, deren ei-
nigen Mathisson einen ehrenvollen Platz in seiner lyrischen Antholo-
gie anwies, erschien eine durch sie selbst besorgte, und ihren Freun-
den gewidmete Sammlung im Druck. Sie veranstaltete Concerte, um
die Werke ihres Bruders unverdienter Vergessenheit zu entziehen, end-
lich brach der Tod eines zweyren Bruders (Joseph Freyherrn v. K.,
Präsidentendes innerösterr. küstenländiscken Appellationsgerichts), an wel-
chem sie mit schwärmerischer Liebe hing, ihr für die irdischen Schick-
süsstürme allzuweiches Herz. Sie starb zu Wien den 19. Oct. 1832.
Rrüger, Carl, k. k. Hofschauspieler und Regisseur des Hofburg-
theaters inWien, vortrefflicher Bühnenkünstler im Facbe der komischen
nnd polternden Alten, karrikirten Rollen und alten Chevaliers. Er war
zu Berlin den 18. Dec. 1765 geboren. Nach vollendeter Erziehung
sollte sich K. dem gelehrten Fache widmen, er fand jedoch durchaus kei-
nen Geschmack an Studien, dagegen äußerte sich frühzeitig bey ihm ein
unwiderstehlicher Hang zum Theater, welchem endlich auch sein Vater,
ein Tonlünstler in der königl. Capelle zu Ber l in, willfahrte. Sein
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Band 3
- Titel
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Untertitel
- Buchstabe I-M
- Band
- 3
- Autoren
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Verlag
- H. Strauß
- Ort
- Wien
- Datum
- 1835
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.3 x 22.0 cm
- Seiten
- 768
- Schlagwörter
- Nachschlagewerk, Biografien
- Kategorien
- Lexika National-Enzyklopädie